Immer mehr Schulanfänger in Grossbritannien haben Schwierigkeiten mit grundlegenden motorischen Fähigkeiten. Eine aktuelle Umfrage unter tausend Lehrkräften in England und Wales zeigt, dass viele Kinder nicht einmal Treppen steigen oder ein Buch richtig halten können.

Laut der von der Wohltätigkeitsorganisation Kindred2 in Auftrag gegebenen Studie, über die der Guardian berichtet, trägt ein Viertel der Kinder bei Schuleintritt noch Windeln. Lehrer machen übermässigen Bildschirmkonsum und mangelnde elterliche Unterstützung für die Entwicklungslücken verantwortlich. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sich die Schulbereitschaft im vergangenen Jahr verschlechtert habe.

Ein Schulleiter aus den East Midlands macht vor allem Erziehungsprobleme verantwortlich: «Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man nicht mehr die Pandemie für alles verantwortlich machen kann.» Eltern, so Felicity Gillespie, Direktorin von Kindred2, wollten zwar das Beste für ihre Kinder, unterstützten sie aber oft nicht ausreichend.

Auch sprachlich hinterlassen digitale Medien ihre Spuren. So berichten Lehrer, dass manche Kinder nicht in britischem Dialekt, sondern mit amerikanischem Akzent sprechen – offenbar beeinflusst durch den Medienkonsum. Zudem hätten viele Kinder keine Probleme, ein Tablet zu bedienen, aber wüssten nicht, wie sie mit einem Buch umgehen sollen.