Am 25. Januar verkündete es «10 vor 10»-Moderator Arthur Honegger, nun hat sein «Arena»-Kollege Sandro Brotz nachgezogen: Beide wollen künftig nicht mehr auf der Plattform X publizieren.

Die Begründungen sind praktisch deckungsgleich. Auf X hätten «Hass, Fake News und Verpolitisierung» eingesetzt (Brotz), und es werde «Hass und Desinformation» verbreitet (Honegger). Das alles, ohne dass X «etwas dagegen tun würde».

Dass ausgerechnet Politjournalisten nach Zensur rufen, sobald ihnen jemand widerspricht, ist erstaunlich genug. Noch bedenklicher ist, dass Arthur Honegger die Realität verzerrt und damit gleich selbst «Desinformation» streut.

X sei seit Trumps Wahl «der verlängerte Arm der Regierung». In Wahrheit war Vorgänger Twitter genau das.

Es ist erwiesen, dass die US-Regierung und ihre Behörden, von CIA und FBI bis zum Gesundheitsministerium, in der Corona-Zeit die sozialen Medien nötigten, jede Kritik an Massnahmen oder Impfung zu unterbinden. Der Staat hat die gesamte Debatte heimlich gelenkt. Belegt haben das die «Twitter-Files» und Aussagen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg.

Brotz und Honegger hingegen können selbst mit Garantie nicht von Fällen berichten, in denen ihre Beiträge zensiert oder verbannt wurden. Sie waren nie Opfer dieser Unkultur. Was sie wirklich stört: dass die andere Seite nun auch frei sprechen darf.

Es lässt tief blicken, wenn sich mit Sandro Brotz ausgerechnet der Moderator einer Debattensendung eine Plattform wünscht, in der Diskussionen möglichst schnell abgewürgt werden sollen. Und wenn ein Nachrichtenjournalist wie Arthur Honegger kein Problem mit staatlicher Einmischung hat, solange sie nach seinem Wunsch läuft.