Um Spiele bei der Fussball-Europameisterschaft zu besuchen, hat die deutsche Bundesregierung 531.000 Euro ausgegeben. Diese Zahlen wurden auf eine Anfrage der Linken im Bundestag bekanntgegeben, berichtet die Welt. Besonders ins Visier geraten sind Spitzenpolitiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Innenministerin Nancy Faeser und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, die den exklusiven Shuttle-Service der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums nutzten.

Beispielsweise besuchten Scholz, Lauterbach, Faeser und Stark-Watzinger das Viertelfinale Deutschland gegen Spanien in Stuttgart. Aussenministerin Annalena Baerbock flog trotz Nachtflugverbots von Frankfurt nach Luxemburg. Kanzler-Gattin Britta Ernst begleitete Olaf Scholz zu mehreren Spielen, was ebenfalls Kritik hervorrief.

Sören Pellmann von der Linkspartei bezeichnete die Ausgaben als «verantwortungslos», er forderte, dass die Flugbereitschaft nicht für «abendliche Unterhaltungsprogramme der Bundesregierung» genutzt werden dürfe.

Die Uefa hatte für jedes Spiel Ehrenkarten an die Bundesregierung und Bundestagsvertreter vergeben, um die Repräsentation des Staates sicherzustellen. Für Spiele ohne deutsche Beteiligung standen zehn Karten zur Verfügung, bei Spielen mit deutscher Beteiligung waren es dreissig Karten. Besonders aktiv zeigte sich Sportministerin Faeser mit sieben Stadionbesuchen, gefolgt von Lauterbach, der fünfmal anwesend war.