Kai wer? Kai Wegner hat in Berlin die Wahl, die wegen unzähliger Pannen wiederholt werden musste, klar für die CDU gewonnen.

Ein Plus von mehr als 10 Prozent und ein ebenso grosser Abstand zu den zweit- und drittplatzierten Grünen und Sozialdemokraten sind eindeutig. Der Mann, den bis gestern Abend ausserhalb der Hauptstadt keiner kannte, ist ein Bürgerlicher durch und durch. Er argumentiert aus einer sozialpolitischen Perspektive der einfachen Leute.

Hohe Öko-Abgaben, hohe Energiepreise, hohe Parkgebühren – das alles belastet die kleinen Leute. Es sind immer sie, die den Preis für eine ideologiegetriebene linke Politik zahlen müssen. So einfach sieht Wegner das und hat sich damit bei der Wahl durchgesetzt.

Allerdings steht der Neue ohne Verbündete da. Die FDP schafft es nicht in den Senat, die ebenfalls erstarkte AfD gilt als Tabupartner, und SPD, Grüne und Linke, die Berlin krachend gegen die Wand gefahren haben, können einfach weitermachen, denn dafür reichen ihre Stimmen.

Die Frage ist, wie lange linke Regierungen am wachsenden Widerstand der Bürgerlichen vorbeiregieren können. Das hat in Schleswig-Holstein bereits nicht geklappt und in Nordrhein-Westfalen auch nicht.

Berlin ist der dritte Sieg für die CDU in einem Bundesland, seit die Ampelregierung im Bund am Steuer sitzt. Kanzler Olaf Scholz wird es nicht gerne hören: Aber die Menschen in Deutschland rücken unter seiner Führung langsam wieder nach rechts.