Was haben die Fussballklubs Inter Mailand, Atalanta Bergamo, Southampton, Aston Villa, Wolverhampton Wanderers, Atlético Madrid und die Grasshoppers gemeinsam? Antwort: Sie sind alle im Besitz von chinesischen Investoren.

Die russische Invasion in der Ukraine könnte nun aber das Ende dieses Geschäftsmodells einläuten. Denn als eines der ganz wenigen Länder hat sich China (beziehungsweise dessen Staatsoberhaupt Xi Jinping) offen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin solidarisiert. Und dies bringt die Gewissensfrage aufs Tapet: Kann es sich ein westlicher Fussballklub noch leisten, sich von einem Regime finanzieren zu lassen, das den russischen Kriegstreiber unterstützt?

Bei den Grasshoppers will sich (noch) niemand offen zu diesem Thema äussern. Hinter vorgehaltener Hand sprechen aber schon diverse Exponenten vom «absehbaren Ende der chinesischen Zeit im Zürcher Fussball».

Man darf gespannt sein, wie sich diese Diskussion in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt – und ob GC bereit ist, die Konsequenzen zu ziehen. Von anderen die rigorose Distanzierung von dubiosen Machthabern zu fordern, ist vergleichsweise einfach. Sich aber selber von der existenzsichernden Geld-Pipeline aus dem fernen Osten abzukoppeln, erfordert Mut, Rückgrat und Zivilcourage.