Was haben die Fussballklubs Inter Mailand, Atalanta Bergamo, Southampton, Aston Villa, Wolverhampton Wanderers, Atlético Madrid und die Grasshoppers gemeinsam? Antwort: Sie sind alle im Besitz von chinesischen Investoren.
Die russische Invasion in der Ukraine könnte nun aber das Ende dieses Geschäftsmodells einläuten. Denn als eines der ganz wenigen Länder hat sich China (beziehungsweise dessen Staatsoberhaupt Xi Jinping) offen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin solidarisiert. Und dies bringt die Gewissensfrage aufs Tapet: Kann es sich ein westlicher Fussballklub noch leisten, sich von einem Regime finanzieren zu lassen, das den russischen Kriegstreiber unterstützt?
Bei den Grasshoppers will sich (noch) niemand offen zu diesem Thema äussern. Hinter vorgehaltener Hand sprechen aber schon diverse Exponenten vom «absehbaren Ende der chinesischen Zeit im Zürcher Fussball».
Man darf gespannt sein, wie sich diese Diskussion in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt – und ob GC bereit ist, die Konsequenzen zu ziehen. Von anderen die rigorose Distanzierung von dubiosen Machthabern zu fordern, ist vergleichsweise einfach. Sich aber selber von der existenzsichernden Geld-Pipeline aus dem fernen Osten abzukoppeln, erfordert Mut, Rückgrat und Zivilcourage.
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Wer sich vorbehaltlos chinesisches Geld in die Taschen stopft, zeigt damit nur seine unerschütterliche Naivität. Geld aus China ist immer (!) mit einem politischen Auftrag unterwegs. Es tut niemals etwas Gutes für die Empfänger. Es ist immer nur dazu da, den Einfluss der Partei auszuweiten. China = le roi c'est moi!
Geht vorsichtshalber mal davon aus, dass es zwischen Peking und dem Kreml eine stillschweigende Kooperation gibt. - Die Chinesen sind nicht dumm und wissen die Gunst der Stunde zu nutzen. - "Der Feind meines Feindes, muss nicht mein Freund sein, er muss mir nur nützlich sein." - Es riecht da förmlich genau danach.
Ich denke, wir sollten auf Morning warten, um den Tag zu sehen. Die Vereinigten Staaten, die für 200 Kriege und Millionen Opfer verantwortlich sind, haben versucht, Russland über die Ukraine und China über Taiwan zu bedrohen. Russland wird das Problem bis Ende des Monats lösen, und China max. bis Oktober 2022. Die Frage ist, kann GC mit der Finanzierung warten, oder sich nach Mantra von der existenzsichernden Geld-Pipeline aus dem fernen Osten abkoppeln? Ich wurde sicher abwarten und Tee trinken
China hält sich seit der Invasion mit Stellungnahmen zurück. Die Solidaritätsbekundung war vor der Invasion. Und falls China von der Invasion tatsächlich wusste, ist es eine Frage, ob sie sie immer noch duldet, wenn es viele zivile Opfer gibt. Wenn ja, dann sollte der Westen tatsächlich die Konsequenzen ziehen. Schon jetzt ist es von uns äusserst naiv, chinesichen Staatsunternehmen die Möglichkeit zu geben, Schweizer Firmen wie Syngenta zu übernehmen.