Wer ist Nemo? Wikipedia liefert die Antwort: «Nemo ist eine nichtbinäre Person aus Biel.»

Und die Person kann singen – sehr gut sogar.

Auch deshalb vertritt sie auf Empfehlung von SRF die Schweiz im kommenden Mai am Eurovision Song Contest in Schweden. Der Song «The Code» ist quasi eine autobiografische Selbstaufarbeitung von Nemo, der im vergangenen Herbst nicht ohne Theatralik der Schweiz mitgeteilt hat, dass er sich weder als Mann noch als Frau fühle. Das Lied handelt davon, gesellschaftliche Normvorstellungen zu überwinden, die eigene Wahrheit zu finden und schliesslich auszuleben.

Konkret singt der 24-Jährige von seiner eigenen Reise hin zur Erkenntnis und Akzeptanz, sich nicht einfach männlich oder weiblich zu fühlen. «Der Weg zu mir selbst war für mich ein langer und oft schwieriger Prozess», so Nemo.

Doch das ehemalige Rap-Wunderkind ist weit mehr als ein Kunstprodukt des Zeitgeists. Er ist ein hochtalentierter Sänger, der die Töne punktgenau trifft – was ihn für den ESC aber bereits überqualifiziert machen könnte: Fünf Swiss Music Awards, Gold- und Platin-Auszeichnungen, schweizerdeutsche Lieder mit Millionen Streams – mit dem Ohrwurm «Du» als vorläufigem Höhepunkt. Schon 2018, mit nur 18 Jahren, hatte Nemo Mettler aus Biel Erfolge gesammelt, die eine ganze Karriere füllen.

Mittlerweile ist Nemo erwachsen geworden und 2021 nach Berlin ausgewandert. Seit 2020 veröffentlicht er nur noch englischsprachige Singles. Der «Mundart-Nemo», auf Spotify immer noch 76.000 Hörerinnen und Hörer stark, macht Pause auf unbestimmt. Und nun greift er am ESC nach den Sternen – an einer musikalisch unterlegten Freakshow, in der Selbstinszenierung, politische Botschaften und der woke Zeitgeist wichtiger sind als das blosse Musizieren – obwohl der Anlass einst als Wettbewerb für Komponisten ausgeschrieben wurde.

Tempi passati. Vorhang auf für Nemo! Und der (oder das) hat beste Chancen, als erster Schweizer Beitrag seit Celine Dion 1988 den Hauptpreis zu gewinnen.

Hopp Schwiiz! Danke, SRF!

Die 3 Top-Kommentare zu "Danke, SRF: Die Schweiz schickt eine «nichtbinäre Person» an den Eurovision Song Contest. Der (oder das) Nemo hat beste Chancen, den Preis zu gewinnen"
  • yvonne52

    Schön für Nemo und schön für den Eurovision. Nur ich selbst mag von diesen Trans- und Binär-Personen einfach nichts mehr hören und sehen. Es ödet mich nur noch an, wie der umgekehrte Rassismus (gegen alle Weissen) auch.

  • 15.01

    Nachdem sich unsere östlichen Nachbaren mit Conchita Wurst, am ESC blamiert haben, wollen es "unsere" auch wagen. - ....oder anders gesagt: Wenn man nicht mehr durch Leistung auffällt, springt man halt auf den hippen Zug der sexuell desorientierten auf. …

  • 777

    Schlechten Song+woke Strategie. So schlimm!