Sie hält sich nicht mehr in finnischen Bunkern auf.

Das heisst, es dürfte Annalena Baerbock nicht entgangen sein, dass der Widerstand in der Bevölkerung gegen den ungebremsten Panzer-Kurs der Bundesregierung immer grösser wird.

In Zahlen: Am Samstag folgten um die 50.000 Menschen dem Aufruf von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer und demonstrierten in Berlin für Frieden, das dazu ausgegebene Manifest unterzeichneten bisher knapp 700.000. Zudem haben sich laut einer Umfrage im Auftrag der Deutschen Presseagentur etwa zwei Drittel der Deutschen für sofortige Friedensverhandlungen ausgesprochen.

Wann nimmt die deutsche Aussenministerin dazu endlich Stellung?

Ihr Schweigen ist ein Schlag ins Gesicht von Millionen von Bundesbürgern. Noch am Freitag lehnte sie in einer virtuellen Botschaft Waffenstillstand entschieden ab.

Macht Baerbock überhaupt Politik fürs eigene Land?

Im September 2022 sorgte ihre Aussage «Egal, was meine deutschen Wähler denken» für Empörung. Obwohl sie diesen Satz tatsächlich sagte, sprach das Auswärtige Amt von einer prorussischen Desinformationskampagne.

Die Lieferung von Leoparden, Haubitzen und Granaten und weitere militärische Eskalationen entsprechen dem Willen Wolodymyr Selenskyjs.

Allein: Baerbock arbeitet nicht für dessen Regierung und sollte daher endlich aus ukrainischen Propaganda-Erzählungen aussteigen, wovon die beliebteste lautet: «Putin will nicht verhandeln.» Tatsächlich ist es der ukrainische Präsident, der Verhandlungen mit Putin per Dekret untersagt hat.

Es mag enorme Anstrengungen kosten, die Kriegs-Kontrahenten an den Verhandlungstisch zu bekommen. Doch darum muss eine Aussenministerin ringen. Zudem sollte sie die hohe Kunst der Diplomatie beherrschen.
Politik gegen die eigene Bevölkerung gehört hingegen nicht zu ihren Aufgaben.