Niemand bezahlt gerne Steuern. Aber die meisten Bürger wissen, dass es ohne nicht geht. Steuern und damit auch Steuerämter sind ein nötiges Übel. Mehr allerdings auch nicht.

Das kantonale Steueramt Zürich hat ein anderes Bild von sich. In einem aufwendig gedrehten und sichtlich teuren Videoclip sucht die Behörde nach neuen Mitarbeitern. Und bezeichnet sich selbst dort als «Antrieb der Gesellschaft».

Denn ohne Steueramt, so wird uns gesagt, würde kein Strom fliessen, das Sozial- und Gesundheitswesen läge brach, es gäbe keine Bildung.

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Das ist eine interessante Botschaft für alle, die bisher dachten, dass ganz andere der «Antrieb der Gesellschaft» sind. Nämlich private Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen, Gewinne erwirtschaften und Steuern bezahlen. Das Steueramt treibt lediglich das Geld ein. Ohne jede eigene Wertschöpfung.

Beim Kanton Zürich sieht man das offenbar anders. Selbst wenn die Wirtschaft am Boden liegen und Firmen reihenweise Konkurs gehen und die Arbeitslosigkeit explodieren würde, wäre alles halb so wild. Denn: Solange es ein Steueramt gibt, funktioniert die Schweiz. Wie? Das weiss niemand.

Dass die Staatsquote in der Schweiz ins Uferlose wächst, ist das eine. Dass die öffentliche Hand von sich selbst ernsthaft glaubt, der Motor dieses Landes zu sein, der alles am Laufen hält, ist noch eine Liga höher. Und dass man Leute zensiert, die dazu Fragen haben, ist die Spitze des Eisbergs.

Wenn das kantonale Steueramt Zürich der «Antrieb der Gesellschaft» ist, was sind dann die risikobereiten Unternehmer, die das Geld erwirtschaften, das die Steuervögte lediglich in Rechnung stellen?