In den vergangenen Tagen erschien im St. Galler Tagblatt ein Kommentar unter dem Titel «Schweizer Illusionen». Der Autor kritisierte darin jene Kreise, die für eine Einwanderungsbremse in Form einer Schutzklausel oder eines anderen Instrumentes zur Eindämmung der Migration eintreten.

Seiner Meinung nach bleibt es nicht ohne Auswirkungen auf unseren Wohlstand, wenn die Schweiz keine neuen Arbeitsstellen mehr schafft für Personen aus den umliegenden Staaten.

Im Wortlaut: «Die Schweiz generiert breitflächig Wohlstand und wundert sich gleichzeitig darüber, dass dies auch auf dem unbeschränkten Zugriff auf qualifizierte Arbeitskräfte beruht.»

Nur hat der «Zugriff» auf ausländische Arbeitskräfte inzwischen Dimensionen angenommen, die diesem Wohlstand je länger, desto schlechter bekommen. Das Bruttoinlandprodukt ist im letzten Jahr geschrumpft, ein Hinweis dafür, dass der grosse Zustrom eben nicht bloss ein Segen ist.

Wir müssen unsere Infrastruktur in einer immer höheren Kadenz weiter ausbauen, Bahn und Strasse, Schulen, Spitäler, Wohnungen. Die steigende Nachfrage nach diesen Gütern macht auch alles teurer – und am Ende muss der Staat mit Subventionen eingreifen wie zum Beispiel bei den Krankenkassenprämien.

Der Kommentar im St. Galler Tagblatt grenzt darum schon fast an Realitätsverweigerung. Wer die Kollateralschäden der Massenzuwanderung dermassen verdrängt und die Personenfreizügigkeit zur Wohlstandsmaschine verklärt, hat den gesunden Menschenverstand an der Garderobe zum selbstgestrickten Paradies abgegeben.