Diese Überschrift muss doch dem grünen Klimaminister Robert Habeck runtergehen wie das Glas kühlprickelnder Sekt zum neuen Jahr: Der Treibhausgasausstoss ist 2023 auf dem niedrigsten Stand seit den fünfziger Jahren gelandet. So titeln die meisten Reporter, die über eine aktuelle Studie des regierungsnahen Klima-Think-Tanks Agora Energiewende berichten.

Doch der Sekt hinterlässt eine dicke Birne.

Habeck wird ihn schlecht vertragen, zumal wenn er als Wirtschaftsminister, der er auch ist, auf das Ergebnis schaut. Gemäss den Agora-Berechnungen sind nämlich nur 15 Prozent des CO2-Rückgangs Einsparungen, die sich aus dem Ausbau erneuerbarer Energien, Effizienzsteigerungen sowie dem Umstieg auf CO2-ärmere oder klimafreundliche Brennstoffe ergeben.

Etwa die Hälfte der Emissionsminderungen geht laut der Analyse auf krisenbedingte Produktionsrückgänge und einen deswegen geringeren Stromverbrauch zurück. Sie sind ein an Deutlichkeit nicht zu überbietendes Zeichen für Deindustrialisierung.

Daneben sorgen Stromimporte aus dem Ausland dafür, dass es in Deutschland weniger qualmt. Der Klimabilanz nützt das natürlich genau nichts.

Die Studie ist deswegen alles andere als eine Lobeshymne auf die Arbeit des Klima- und Wirtschaftsministers.

Ihre wahre Überschrift müsste lauten: «Klappe zu, Affe tot».