Es braucht jemand nicht Koch zu sein, um zu merken, dass eine Suppe versalzen ist. Und wer neu in einem Amt ist, darf auch noch «laienhafte Fragen» stellen. Aber sollte eine Verteidigungsministerin nicht wenigstens ohne die Hilfe zweier kräftiger Männer aus einem Schützenpanzer aussteigen können?

Natürlich waren Generäle wie Douglas MacArthur oder George S. Patton Primadonnen und von beinahe grenzenloser Eitelkeit. Aus heutiger Sicht mag es belustigend wirken, dass diese Krieger die Szenen, wie sie vom Landungsboot durch das Wasser ans Ufer schritten, für die Kamera mehrmals wiederholten. Aber die beiden wussten um die Macht der Bilder – für die kämpfenden Truppen und an der Heimatfront.

Das Bild, das die neue deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht kürzlich in Litauen abgab, weckte hingegen vor allem Mitleid und sorgte für Kopfschütteln. Wären nicht bereits zwei wackere Soldaten zur Stelle, man möchte als Gentleman zur Hilfe eilen. Der russische Präsident Putin dürfte sich amüsiert haben.

Wenn sich Deutschlands Regierung als Avantgarde der Spassgesellschaft sieht, ist das deren Sache. Wenn es aber um Aussen- und Sicherheitspolitik geht, sind auch andere Staaten betroffen. Für die Soldatinnen und Soldaten, die in Litauen und an der restlichen Nato-Grenze rund um die Uhr und auch über die Feiertage Dienst leisten, ist Ernstfall. Was müssen sie von Politikern halten, denen die entsprechende Ernsthaftigkeit abgeht?

Natürlich sollen auch Politiker lachen dürfen, aber sie dürfen die Politik nicht zu einer Lachnummer, das Ernsthafte nicht zur Karikatur verkommen lassen.