Erinnern wir uns an den Anfang des Ukraine-Krieges. Damals dominierte ein Thema die Schlagzeilen: Mordkommandos seien unterwegs, um Wolodymyr Selenskyj zu töten.

Mal waren es Tschetschenen, mal Söldner der Wagner-Gruppe. Am Ende waren es Phantom-Krieger. An den Meldungen war nichts dran.

Keine Phantome waren die Drohnen, die nun über dem Kreml abgeschossen wurden. Ihr mutmassliches Ziel: Wladimir Putin.

Das Dementi aus Kiew tönt hohl. Wer sonst sollte Drohnen auf den Kreml ansetzen? Russische Hobbyflieger?

Und wer sonst als der Staatschef sollte ein Ziel im Kreml sein? Zar Puschka, die Riesenkanone, die wegen ihrer Grösse nie abgefeuert wurde? Zar Kolokol, die Monsterglocke?

Machen wir uns nichts vor: Bewaffnete Drohnen bis ins Herz Moskaus zu steuern, ist nicht nur eine militärische Leistung der Angreifer und eine Blamage der Verteidiger.

Es ist vor allem ein deutliches Signal. Kiew will den Konflikt um jeden Preis eskalieren, will den Westen zwingen, aktiv mit eigenen Verbänden einzugreifen. Denn aus eigener Kraft wird die Wende, wird die gross angekündigte Offensive nicht gelingen.

Die wirklich wichtige Frage ist: Wer kann Selenskyj stoppen? Oder will man das überhaupt?