Die Grande Nation schafft es nicht, den Euro ins Wanken zu bringen. Im Gegenteil: Nachdem in Frankreich am Mittwochabend die Regierung glorreich scheiterte, zitterte der Euro tags drauf nicht einmal. Wer wollte, konnte sogar ein kleines Plus der Währung registrieren. Wie geht das?

Schuld sind die Deutschen. Sie haben das, was in Paris passiert ist, bereits einen Monat zuvor in Berlin durchexerziert: Die Regierung platzte am Streit über den Haushalt. Und das hatte dem Euro dann schon arg zugesetzt, der gleich um rund vier Prozent auf 1,05 Euro pro Dollar fiel. Seither sind wacklige Regierungen und hohe Schulden im Kurs der europäischen Währung bis auf weiteres «eingepreist», wie sich Anleger ausdrücken, wenn sie sagen wollen, dass sie nichts mehr erschüttert.

Schlimm? Nö.

Der Weltleitwährung Dollar geht es auch gut, obwohl die USA so viele Schulden produzieren, dass sie regelmässig im «Shutdown» landen und dann den Weg für noch mehr Schulden freimachen.

Allerdings liefert diese Weltschuldengemeinschaft Argumente für alle die, die das Zentralbankensystem sowieso für Teufelszeug halten: die Krypto-Jünger. Sie wähnen sich derzeit im Glück, weil ihr Bitcoin gerade die 100 000 Dollar-Schallmauer durchbrochen hat. Es könnte sein, dass um Euro, Dollar und Co. bald immer weniger Menschen zittern müssen, weil sich die Welt gerade ein neues Geldsystem schafft.