Bei der Planung des Überraschungsangriffs der Hamas auf Israel halfen die Iraner. Sie gaben bei einem Treffen in Beirut am vergangenen Montag grünes Licht für den Angriff, wie hochrangige Mitglieder der Hamas und der Hisbollah, einer weiteren vom Iran unterstützten militanten Gruppe, laut Wall Street Journal berichten.

Offiziere des iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarden hatten seit August mit der Hamas zusammengearbeitet, um die Luft-, Land- und Seeangriffe – die bedeutendste Verletzung der Grenzen Israels seit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973 – zu planen, zitiert das WSJ die Terrororganisationen.

Die Details der Operation wurden bei mehreren Treffen in Beirut ausgearbeitet, an denen besagte Offiziere und Vertreter von vier vom Iran unterstützten militanten Gruppen teilnahmen, darunter die Hamas, die im Gazastreifen die Macht innehat, und die Hisbollah, eine schiitische militante Gruppe und politische Gruppierung im Libanon.

US-Beamte sagen zwar, sie hätten keine Beweise für eine Beteiligung Teherans gesehen. Die Zahl der Treffen, bei denen Terror-Bosse mit iranischen Diplomaten zusammenkamen, lässt aber kaum einen anderen Schluss zu, als dass die Ayatollahs im Kampf gegen Israel Drahtzieher sind.

Anfang September traf sich zum Beispiel der iranische Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian in Beirut mit ranghohen Vertretern der Hamas und der Hisbollah. Im selben Monat empfing Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah palästinensische Terroristenführer in seinem unterirdischen Bunker in Beirut, in dem er seit 2006 wohnt – aus Angst vor einer gezielten Tötung. Ebenfalls anwesend war der Generalsekretär des Palästinensischen Islamischen Dschihad. Für die Hamas nahm Saleh al-Arouri teil. Dass es dabei um eine Koordination im Kampf gegen den «zionistischen» Erzfeind ging, wurde zwar offiziell nicht bestätigt. Aber der Kontakt zum iranischen Chefdiplomaten hat die Radikal-Islamisten bei der Hamas und der Hisbollah zum Angriff auf Israel ermutigt, sind Beobachter in Tel Aviv überzeugt. Im Frühling war der Leiter des politischen Büros der Hamas, Ismail Haniyeh, von Nasrallah, der ein enger Verbündeter Teherans im Libanon ist, in Beirut empfangen worden. Kaum war Haniyeh aus der libanesischen Hauptstadt abgeflogen, prasselten Dutzende von Raketen aus dem Libanon auf Israel.

Das Ziel der Islamischen Republik, Verbündete um sich zu scharen und sie finanziell sowie materiell auszurüsten, um gegen Israel vorzugehen, ist im Oktober 2022 erleichtert worden. Damals nahm die Hamas wieder offiziell Beziehungen zu Syrien auf, einem ebenfalls engen Verbündeten Irans. Mit diesem Schritt wurde die Hamas – nach einer Unterbrechung von zehn Jahren – erneut in die vom Iran geführte Achse des Widerstandes aufgenommen, zu der Syrien, die Hisbollah, der Palästinensische Islamische Dschihad und andere regionale Terrorgruppen gehören, die sich gegen Israel und den westlichen Einfluss im Nahen Osten wehren.

Systematisch bindet Teheran mit finanziellen Zuwendungen und militärischer Ausrüstung zwei Staaten an sich: Syrien und den Libanon. Aber es sucht auch Allianzen zu Terrorgruppen.

Eine weitere Stärkung erfuhr Iran durch US-Präsident Joe Biden, der eine Strategie der Annäherung an die Islamische Republik verfolgt. Biden gab im Austausch gegen amerikanische Geiseln, die im Iran inhaftiert waren, eingefrorene Vermögenswerte frei.

Die Vereinbarung ermöglicht die Überweisung des Geldes von einer südkoreanischen Bank auf Konten in Katar. Nach Angaben der US-Regierung darf das Geld nur für humanitäre Zwecke verwendet werden, und die USA werden darüber wachen, wie und wann die Mittel verwendet werden. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die sechs Milliarden Dollar das katarische Konto verlassen haben. Biden kommt den Iranern auch auf einem anderen Gebiet entgegen: Er versucht, das Atomabkommen aus der Obama-Ära wiederzubeleben. Das ermuntert Iran und seine regionalen Verbündeten zu mehr Aggressivität.

Während aber Teheran seine Allianzen mit Terror-Organisationen im Nahen Osten ausbaut, muss es beobachten, wie sich seine beiden regionalen Erzfeinde in der Region näherkommen: Israel und Saudi Arabien, unter Bidens Vermittlung.

Ob die Kriegserklärung der Hamas von Teheran gefordert war, um die saudi-israelische Normalisierung zu torpedieren, lässt sich derzeit zwar nicht sagen. Es erscheine ihm «sehr wahrscheinlich», dass der Angriff seinen Ursprung im Iran und im Libanon hatte, der Basis der Hisbollah, mit dem Ziel, «den Schwung in Richtung Frieden» zwischen Israel und Saudi-Arabien zu entgleisen, meint John Hannah, ein nationaler Sicherheitsberater des ehemaligen Vizepräsidenten Dick Cheney und senior fellow am Jüdischen Institut für Nationale Sicherheit von Amerika.

Eine Verhinderung der Normalisierung zwischen Jerusalem und Riad käme den iranischen Interessen durchaus entgegen. Denn mit der Normalisierung könnte es auch eine US-Garantie für Saudi-Arabien geben, die einen Schutz vor iranischen Aggressionen bieten würde.

Die 3 Top-Kommentare zu "Der jüngste Angriffskrieg der Hamas gegen Israel wurde von Teheran angestachelt, vorbereitet und koordiniert. Iran will seinen Einfluss in der Region verstärken"
  • telegram@newsofehrmedia

    Der Iran ist in diesem Konflikt genauso wenig Partei, wie die EU und NATO im Konflikt in der Ukraine Partei sind. Bitte nicht vergessen, die EU finanziert Gaza und die West-Bank jedes Jahr mit ca. 200 bis 300 Millionen Euro. Dabei lehnten die Araber im Jahre 2020 "Die Anti-Terror-Klausel der EU in ihren Zuschussvorschlägen ist politisch und „kriminalisiert“ den palästinensischen Widerstand, sagen zivile Gruppen (al Jazeera)" - wer finanziert die Waffen also mit?

  • 😢◕‿◕😢

    Eine Märchenstunde lösst keine Probleme!

  • hallerhans

    Let's wipe out Israel - Und sowas ausgerechnet in Deutschland, oder ist dem nicht so? - Na ja, das ist keine gute Idee, was die da anstreben und der Schuss wird nach hinten losgehen müssen.