Es war der Schlachtruf, unter dem die Briten gegen das Brüsseler Joch zu Felde zogen, es war der triumphierende Aufschrei, als das Werk gelungen war: Brexit.

Das Wort stand für Freiheit, Souveränität, Unabhängigkeit, für die Kontrolle über das eigene Schicksal, das Ende der Bevormundung durch die EU.

Lang ist’s her.

Inzwischen ist der Nach-Brexit-Alltag eingekehrt – meist grau, mit mehr Bürokratie, Lieferengpässen und Arbeitskräftemangel.

Und nur dank französischer Gnade durften in der EU lebende Briten nach den Feiertagen durch Frankreich wieder heimreisen.

Der Lack ist ab vom Brexit, man hört das Wort nicht mehr so gern.

Daher hat die Politik alle Ministerien angewiesen, das B-Wort künftig zu vermeiden und stattdessen Daten zu verwenden: «Vor dem 31. Dezember 2020» und «Nach dem 1. Januar 2021».

Das klingt wie «vor Christi Geburt» und «nach Christi» und markiert dann wohl eine Zeitenwende.

Bleibt abzuwarten, wie die Briten das langfristig einordnen: gute alte Zeit oder schöne neue Welt?

Die 3 Top-Kommentare zu "Der Lack ist ab vom Brexit: Britische Ministerien sollen das Wort künftig nicht mehr verwenden"
  • wanja

    Die schöne neue Welt des Globalismus haben die Briten dennoch zu Recht verworfen, sie definieren jetzt wieder selber, wer sie sind und wie sie sein und leben wollen, gegen die global und zentral von wenigen gesteuerte öffentliche Meinung. Dafür chapeau! Nachahmer gesucht.

  • snoopisch

    Echt jetzt, Koydl? Ich sehe nicht grau, wenn ich nach England blicke, sondern schwarz, wenn ich nach EU-Deutschland schaue.

  • Papagallo

    Die Briten haben wieder ihre Freiheit, Souveränität und Selbstachtung gewonnen. Keine Zensur der Justiz, weder Drohungen oder Sanktionen wie gegen Ungarn und Polen.