Es geschah am Donnerstagmorgen im Nationalrat. Das Kollektivanlagegesetz stand zur Debatte. Das ist eine sehr technische Geschichte, bei der einem beim Zuhören die Füsse einschlafen – wenn es keine Nationalrätin Jacqueline Badran (SP) gäbe.

Sie hatte einen sogenannten Minderheitsantrag eingereicht, um Regeln der Lex Koller in diesem Gesetz unterzubringen, also Einschränkungen beim Erwerb von Grundstücken durch Ausländer.

Dieses Thema liegt der Zürcher Sozialistin besonders am Herzen. Da SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi ihren Antrag unterstützte, ging Badran wohl davon aus, dass sie die SVP hinter sich hat. Doch dem war nicht so. Badrans Vorschlag wurde knapp abgelehnt, was die Diva jedoch offenbar nicht verkraftete.

Wie eine Furie stampfte sie nach verlorener Abstimmung in ihrem rosa Mantel durch den Nationalratssaal auf die Seite der SVP, durch die Flügeltüre hinaus in die Wandelhalle, um durch die andere sogleich wieder hereinzuplatzen.

Anschliessend baute sie sich bedrohlich vor den SVP-Nationalräten Thomas Matter, Albert Rösti und Thomas Aeschi auf und las ihnen wild gestikulierend die Leviten. Später im bundeseigenen Café Vallotton hatte sie sich noch immer nicht beruhigt und zog in erheblicher Lautstärke über Thomas Matter her.

Typisch Badran eben.