Wollen wir dahingestellt lassen, ob der Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens Kremlchef Wladimir Putin wirklich so kalt lässt, wie er jetzt tut.

Tatsächlich ändert sich nicht viel. Beide Länder waren schon längst nur dem Namen nach neutral und fest in Nato-Strukturen eingebunden.

Was Russland mehr verunsichert, ja erschüttert, ist das Schweizer Techtelmechtel mit der Nato. Das grosse Wort vom Beginn eines neuen Zeitalters – hier wird er konkret.

Plötzlich ist die Schweiz ein Thema in russischen Medien.

In einer Welt, in der Revolutionäre, Diktatoren oder Generäle über Nacht alle Sicherheiten hinwegfegen können, gab es einen berechenbaren Fixpunkt: Die Schweiz und ihre Neutralität.

Auf sie konnte man sich verlassen. Auf Berns diskrete Vermittlung konnte man zählen. In Genf konnten auch Todfeinde an einem Tisch sitzen.

Das ist Makulatur, allen Schweizer Beteuerungen zum Trotz. Seinen über Jahrhunderte gewachsenen Ruf wird das Land nicht reparieren können.

Bis jetzt scheinen nur die geschichtsbewussten Russen die wahre Tragweite erkannt zu haben.

Schade, dass derzeit niemand etwas von ihnen lernen will.

Die 3 Top-Kommentare zu "Der Nato-Beitritt der Skandinavier ist nicht wirklich ein Schock. Weit mehr verunsichert Moskau das Schweizer Techtelmechtel mit dem Bündnis"
  • n.ganz

    Die Beiträge von Wolfgang Koydl sind sachlich korrekt geäusserte Meinung, man muss damit nicht einverstanden sein. Aber das Herumwerkeln und Umdeuten der traditionellen Schweizerischen Neutralität durch den Bundesrat und leider grosse Teile unseres Parlaments ist für die Position unseres Landes auf der Weltbühne leider wirklich schädlich. Da liegt Herr Koydl mit seiner Meinung nicht falsch.

  • ulswiss

    Unser Bundesrat arbeitet seit Jahren fleissig am Abbau dessen, was die Schweiz früher auszeichnete. Bald wird man sich über den Abstieg der Schweiz wundern.

  • heinz zimmerli

    Der Bundesrat hat die Schweiz kaputt gemacht. Für uns wird es eine sehr düstere Zukunft geben.