Der legendäre Politiker Franz-Josef Strauss hatte Trost für alle, die zu Unrecht von Kritikern zerfleischt wurden: «Es sind die schlechtesten Früchte nicht, die die Wespen fressen.»

So gesehen ist Rommy Arndt ein Zwetschgenkuchen in einem Sommergarten. Alle fallen über sie her.

Die junge Redakteurin beim öffentlich-rechtlichen Sender MDR hatte ausgesprochen, was viele fühlen: das Unbehagen, in den Ukraine-Krieg hineingezogen zu werden.

Das ist eine legitime Meinung, die von sehr vielen Bürgern geteilt wird. Im Osten, wo der MDR sendet, dürfte es eine Mehrheit sein.

Ihnen verlieh Rommy Arndt eine Stimme – in ihrem allerersten Kommentar. Es dürfte das letzte Mal in ihrer noch jungen Karriere gewesen sein.

Denn prompt distanzierte sich der Sender.

Begründung: «Implizite Korruptionsvorwürfe». Arndt hatte kurz auf Kontakte der FDP-Frontkämpferin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zur Rüstungsindustrie hingewiesen.

Doch das ist nicht strafbar, schon gar nicht in einem Kommentar.

Potenziell strafbar ist indes das Verhalten des MDR, den der Rundfunkstaatsvertrag zu einem breiten Meinungsspektrum verpflichtet. Vor allem, wenn es die Meinung einer Mehrheit seiner Hörer und Zuschauer ist.

Dafür entrichten sie die Zwangsgebühren. Nicht für Kriegshetze und Staatspropaganda.