Vor zwölf Jahren publizierte der belgische Journalist Jean-Paul Mulders eine Recherche zum Thema: Hatte der Führer jüdische Vorfahren?

Die Resultate der Studie seien «überraschend», zitierte er im Artikel den Genetiker Ronny Decorte, der gesagt haben soll: «Hitler wäre [über das Resultat] nicht glücklich gewesen.»

Die Weltwoche wollte aus aktuellem Anlass von Decorte wissen, ob er von Mulders richtig zitiert worden sei. Decortes Antwort, kurz und bündig: «Die Schlussfolgerung, dass Hitler jüdische Wurzeln haben könnte, ist nicht korrekt.»

Decorte ist auf seinem Gebiet ein Experte: An der Katholischen Universität Leuven forscht er über Humangenetik und forensische DNA-Analysen sowie über die genetische Identifizierung menschlicher biologischer Proben.

Er kann zwar nicht erklären, weshalb Lawrow und viele andere immer wieder auf diese Verschwörungstheorie hereinfallen, wohl aber, weshalb der Reporter falsche Resultate rapportiert hat.

Mulders habe DNA-Proben auf einem Gebrauchsgegenstand eines Nachkommen Hitlers in Österreich gesammelt. Die DNA-Analyse habe er dann selber durchgeführt – allerdings nicht korrekt.

Decortes wissenschaftliche Begründung: «Die DNA-Ergebnisse basierten auf der Analyse des Y-Chromosoms, das die männliche Abstammungslinie in Familien und Populationen widerspiegelt. Evolutionär gesehen sind diese väterlichen Abstammungslinien in Form eines stammesgeschichtlichen Baums mit verschiedenen Zweigen miteinander verbunden.»

Die DNA-Gruppe, die der Journalist bei Hitlers Nachfahren gefunden haben will, «trat in menschlichen Populationen auf, bevor es jüdische Populationen gab», schreibt der Genetiker.

So haben 25 Prozent der griechischen Männer dieselbe Gen-Gruppe, und ein mediterraner Ursprung von Hitlers Vorfahren in der Familie könnte ebenfalls der Fall sein.

Wetten, dass sich Hitler über dieses Resultat sehr wohl gefreut hätte?

Die 3 Top-Kommentare zu "Der russische Aussenminister Lawrow behauptete unlängst, Adolf Hitler habe «jüdisches Blut» gehabt. Woher stammt das Gerücht? Und was stimmt nun?"
  • Amurtiger🐯

    Kriegsexperte Gerhard Pfister : ,, Unsere Freiheit wird in Kiew verteidigt."(Blick.ch vom 09.05.2022) Kommt mir bekannt vor?!? Peter Struck hat bereits am 4. Dezember 2002 am Beispiel des Afghanistan-Einsatzes erläutert: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt. “ Lieber Herr Pfister und Co, wandern Sie doch in die Ukraine aus - sie Selenski und USA Versteher!! Sie treten unsere Werte und unsere Verfassung mit den Füssen. Kriegstreiber!!

  • ek

    Hat Lawrow geagt, Hitler habe jüdisches Blut, oder hat er gesagt, daß auch Hitler jüdisches Blut gehabt haben könnte. Dies als Reaktion auf Selenskyj, der eigenes Jüdischsein argumentativ verwendet als Beweis, daß er deswegen garnicht mit Nazis zusammenarbeiten könnte. Journalisten mißachten die Aussage Lawrows, um Stimmung zu schüren und machen den Deckel darauf, indem sie den DNA- Wissenschaftler als vermeintlichen Zeugen einer nicht getätigten Aussage verbraten. Wer braucht sowas?

  • viktor.herrmann

    Ja die Forscher. 🤔😅😂🤣 Uns wurde doch weise gemacht, Kaffee sei ungesund, das Herzinfarktrisiko steige, einige Jahre später werden wir beschwört, geniesst unbeschwert ein Espressöli, das verlängert euer Leben. Ist doch klar, der Auftraggeber bestimmt das Forschungsergebnis.