Der britische Premierminister Boris Johnson musste diese Ostern im sattgrünen Garten hinter seinem Amtssitz in der Downing Street nicht lange Eier suchen gehen. Denn Präsident Putin sandte ihm die Osterbescherung auf diplomatischem Weg direkt ins Haus.

Er erklärte Johnson und seine wichtigsten Kabinettsmitglieder zu «unerwünschten Personen». Will heissen: Wage es ja nicht, bei uns anzuklopfen. Das ist zwar nur ein symbolisches Verdikt. Denn der Premier wird nicht im Traum daran gedacht haben, in absehbarer Zeit nach Moskau zu reisen. Aber es ist dennoch wichtig: Denn Putin zeichnet Johnson mit seiner Ächtung als besonders ernstzunehmenden Widersacher aus.

Alles gut für den Briten also, weniger schön indes für seine Amtskollegen in Berlin, Paris oder Rom beziehungsweise im EU-Quartier von Brüssel. Diese Politiker müssen sich ernsthaft fragen, warum Putin sie nach wie vor für «erwünschte Personen» hält. Anscheinend hat ihn ihre Unterstützung für den Kriegsgegner nicht sehr beeindruckt.

Sollten sie nach langem Grübeln zu keinem Schluss kommen, sei ihnen ein Blick auf die britischen Waffenlieferungen an die Ukraine empfohlen. Sie begannen bereits vor der Invasion, begleitet von Instruktoren. Vor allem aber ist der britische Support mit Anti-Tank-Raketen moderner und wesentlich umfangreicher im Vergleich zur Unterstützung der EU-Länder.

All das macht das Verdikt «unerwünscht» aus Sicht Putins verständlich – und aus Johnsons Perspektive durchaus erwünscht.

Die 3 Top-Kommentare zu "Der russische Präsident Putin hat den britischen Premier Boris Johnson zur «unerwünschten Person» erklärt. Das muss dessen europäischen Amtskollegen zu denken geben."
  • Edmo

    Boris Johnson liefert Waffen in die Ukraine, verdient sich eine goldene Nase und verlängert den Krieg mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. So wird man heute bei uns zum grossen, furchtlosen Vorbild. Alle sollten es ihm gleich tun. Die Moralisten haben die Lust am Krieg für sich entdeckt. Dass Putin keine Freude an Johnson hat, macht BJ in den Augen der ganz Einfachen umso grösser. Und wir wissen, Krieg ist ein Verbrechen wenn die Russen schiessen. Bei allen anderen ist es Heldentum.

  • eljz

    Bloß zu "dumm", dass die ausländischen Waffenlieferungen nach Ankunft in der Ukraine von den Russen gleich zerstört werden, eh? Aber einen freuts: die Waffenlobby.

  • eljz

    Sie überschätzen sich, wohl aus Unterbeschäftigung. Existiert der von Ihnen sofort an ein Kaff erinnernder Flecken überhaupt?