«Die soeben vorgestellte neue Strategie von Tamedia ist keine Strategie, sondern Wortgeklingel», so Kurt W. Zimmermann, ehemaliges Mitglied der Tamedia-Konzernleitung und Weltwoche-Kolumnist. In einem Interview mit der NZZ übt er scharfe Kritik am geplanten Stellenabbau des Medienhauses, mit dem die digitale Transformation beschleunigt werden soll.

Zimmermann bemängelt: «Man hat keine Ahnung, wie man mit Zeitungen in Zukunft Geld verdienen will.» Die Ankündigungen erscheinen ihm als inhaltsleer und unzureichend, um die Herausforderungen der Branche zu meistern. Bei der digitalen Transformation «geht [es] ja nur um die simple Erkenntnis, dass sich das Publikum seine Informationen nicht mehr via Zeitung, sondern via Smartphones beschafft», so Zimmermann.

Zur aktuellen Strategie von Tamedia sagt er: «Der Tages-Anzeiger ist ein Fall für die Psychiatrie.» Er kritisiert die Auslagerung des Auslandteils nach Deutschland und die Entscheidung, Lokalblätter wie die Zürichsee-Zeitung und den Landboten in den Online-Auftritt zu integrieren. Dies führe zur Provinzialisierung und Banalisierung des Blattes.

Zimmermann äussert sich auch zur finanziellen Situation des Konzerns: «Der Konzern ist eine gewaltige Geldmaschine geworden. Seit meinem Abgang hat Tamedia einen operativen Gewinn von insgesamt vier Milliarden Franken erwirtschaftet.» Dennoch hält er die Zeitungsakquisitionen unter Verwaltungsratspräsident Pietro Supino für eine enorme Fehlinvestition, da der Return on Investment zu gering sei.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Der Tages-Anzeiger ist ein Fall für die Psychiatrie»: Ex-Tamedia-Chef und Weltwoche-Kolumnist Kurt W. Zimmermann beschreibt neue Tamedia-Strategie als inhaltsleer und «Wortgeklingel»"
  • Kamel A. Härri

    Wenn man bedenkt, wie unbarmherzig während der Plandemie von dieser Bande auf Ausgrenzung, Spaltung und Hetze gemacht wurde, empfinde ich keinerlei Mitleid mit dieser Belegschaft.

  • maxmoritz

    Der TA verliert nicht nur täglich an inhaltlichen Wert, sondern vor allem an menschlichen. Wie man mit den Mitarbeitern umspringt, wäre für einmal etwas für die KESB! Eigentlich erwarte ich einen Aufstand der TA-Angestellten, aber auch dies wurde ihnen schon abtrainiert, genauso wie die auf den Wertewesten getrimmte und einseitige Berichterstattung indoktriniert wurde!

  • Senecia

    Es scheint eine neue schweizerische Unart zu sein, dass man alles, was die öffentliche Information betrifft, jetzt einfach nach Deutschland auslagert. Das Pamphlet NZZ scheint ja bereits fest in Deutscher Hand zu sein. Wir werden offenbar über die Information von dort gesteuert. Mit welchem Ziel?! Sollen wir schleichend in den grossen Kanton integriert werden? Die personelle Übernahme findet ja bereits seit längerem statt.