«Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein grosses Licht! Und mach noch einen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht», heisst es in Brechts «Dreigroschenoper».

Die Zeilen passen bestens auf Wirtschaftsminister Robert Habeck: Der grüne Vizekanzler will es mit Rücksicht auf seine Wähler vermeiden, die drei letzten Kernkraftwerke über 2022 hinaus laufen zu lassen. Zum anderen darf möglichst wenig knappes Gas verfeuert werden.

Um eine Strom-Not zu verhindern, sollen schon stillgelegte Kohlemeiler per Sondererlaubnis wieder ans Netz.

Nur: Kraftwerksbetreiber zögern, weil die Regelungen aus Habecks Haus dafür absurde Hürden vorsehen.

Etwa, dass sie bis zum 1. November einen Vorrat für 30 Tage Dauerbetrieb aufschütten müssten.

Für den Versorger Steag beispielsweise wären das 700.000 Tonnen Steinkohle. Diese Menge lässt sich bei der jetzigen Ebbe in den Flüssen kaum bis zum Stichtag von den Seehäfen zu den Kraftwerken bringen. Ausserdem: Wo lagern?

Zum 30. April 2023 soll Habecks Ausnahme-Regelung für Reservekraftwerke dann auch schon wieder enden. Energieerzeuger aber planen – anders als Politiker – nicht im Monatsrhythmus.

Der Wirtschaftsminister verlängert die deutsche Energie-Illusion, wenn er suggeriert, bei Strom-Rekordpreisen und Gasknappheit handele es sich nur um eine kurze Krise, die im Frühjahr 2023 endet.

Ihm kommt nicht über die Lippen, was die Mehrheit der Deutschen schon weiss: Das Land braucht dauerhaft einen soliden Sockel an konventioneller Stromerzeugung, wenn es Industrienation bleiben will.

Die 3 Top-Kommentare zu "Deutsche Energie-Illusion: Um eine Strom-Not zu verhindern, will Wirtschaftsminister Robert Habeck stillgelegte Kohlemeiler reaktivieren. Nur: Die Betreiber-Firmen zögern"
  • John-117

    Herr Habeck ist kein Macher. Er war und ist ein unfähiger Ideologe. Er und sein Team sind in vielen Schlüsselpositionen und verursachen einen maximalen Schaden in und an Deutschland. Wenn diese Regierung nicht gestoppt wird, wird nicht nur bei uns das Licht ausgehen!

  • Christian W.

    Habeck will (vermeintlich) Probleme lösen, die es ohne ihn nicht gäbe.

  • johannes b.

    Was soll man dazu noch sagen, seit dlie Grünen an der Täte sind, ist der Rasen braun.