Ein Mensch ist tot. In Nachrufen ist es üblich, ihn in ein gutes Licht zu setzen. Doch bei allem, was Alexei Nawalny anzurechnen ist, etwa sein Kampf gegen Korruption in Russland, ist er sicher nicht der Märtyrer, als der er in den Leitmedien bejubelt wird.

Ein Spiegel-Kommentator jubelt den am Freitag verstorbenen Kreml-Kritiker zum «Messias für ein neues Russland» hoch.

Heiligenverehrung sollte misstrauisch machen. Das war bei Greta Thunberg so und auch bei Wolodymyr Selenskyj, die besonders im links-grünen Milieu hysterische Verzückung auslösten.

Wer einen Messias braucht, sollte sich an Jesus Christus halten.

Allen anderen sei gesagt, dass Nawalny auch in kremlkritischen Kreisen argwöhnisch beäugt wurde. Auf seinem Blog veröffentlichte er zig rassistische und homophobe Statements. Mit Regenbogenfahne und wer weiss wie vielen Geschlechtern brauchte man ihm also nicht zu kommen.

Als er sich 2013 um das Amt des Bürgermeisters für Moskau bewarb, versprach Nawalny, das schärfste Programm gegen Einwanderung zu haben. Bereits 2008 sprach er sich für die Deportation von Georgiern aus. Er verglich Migranten mit Kakerlaken und Nagetieren und trat beim «Russischen Marsch» von Ultranationalisten als Redner auf.

Wegen Hatespeech entzog ihm 2021 die Menschenrechts-Organisation Amnesty International den Status eines «gewaltlosen politischen Gefangenen».

Erkennen die Kommentatoren eigentlich, dass es ziemlich schräg ist, jedem Kritiker der deutschen Migrationspolitik Verfassungsfeindlichkeit vorzuwerfen und zugleich Nawalny den Heiligenschein zu verpassen?

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Medien bejubeln Alexei Nawalny als «Messias». Vorsicht vor falschen Helden"
  • tinnitus

    Es war schon sehr schräg, dass er damals nach der Behandlung in Berlin, wieder zurück gegangen ist. Er wusste doch ganz genau, was passiert. Woolte wahrscheinlich den Helden spielen. Der Fall wird bald erledigt sein!

  • in_dubio

    Diese falschen Messiase kennen wir schon zu gut. Am Ende stehen alle verarmt oder gar tot da und sie selber haben sich die Taschen vollgemacht. Dabei gibt es nur einen, der es wirklich ernst gemeint hat, selber jedoch für die Dämlichkeit seiner Mitmenschen mit dem Leben bezahlt hat und die Message trotzdem nie ankam. Und nein, ich meine damit nicht Elvis Presley oder Billy Graham.

  • Peter L.

    Man wird schneller zum Messias als einem lieb sein kann. Ich erinnere mich da an "Das Leben des Brian" von Monty Python.