«From the River to the Sea, Palestine will be free», auf gut Deutsch: «Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein».

Das ist der Schlachtruf, den die Hamas und andere militante palästinensische Organisationen gern skandieren. Damit betonen sie ihren Anspruch auf das Gebiet zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer.

Dort liegt allerdings auch Israel, das nach dieser Parole also «verschwinden» müsste, um dieses Gross-Palästina zu kreieren.

Was hat der Schweizer Ex-Bundesrat Ueli Maurer mit diesem Slogan zu tun? Eigentlich nichts. Aber Peter Schneider, Satiriker beim Tages-Anzeiger, kümmert das wenig.

Maurers jüngste Kritik an der SRG nimmt Schneider zum Anlass, ihm in einer Sprechblase eine eigene Version des Kampfrufs in den Mund zu legen: «From Samnaun to Lancy, Switzerland will be SRG-free».

Man muss das Urteil des früheren Bundesrats über die öffentlich-rechtlichen Sender nicht zwingend teilen. Ihm aber auf diese Weise den Geist militanter palästinensischer Organisationen unterzuschieben, ist reichlich geschmacklos.

Wie so oft wäre der umgekehrte Fall undenkbar. Die Aufregung beim Tages-Anzeiger wäre gross, wenn beispielsweise SVP-Nationalrat Andreas Glarner schreiben würde: «From Lac Léman to the Bodensea, Switzerland will be SP-free.»

Wobei das noch nicht einmal das Schlimmste ist an der erfundenen Bildergeschichte. Sie verletzt auch eine andere Regel: Satire sollte lustig sein.