Wäre er Skifahrer statt Nationalrat, würde Cédric Wermuth, Co-Präsident der SP Schweiz, wohl am ehesten im Slalom glänzen.

Einen solchen legt er in einem Interview mit der Republik hin. Dort spricht er sich einmal mehr für indirekte Waffenlieferungen an die Ukraine aus – das sei «das Mindeste».

Denn die Ukraine habe das Recht, «sich militärisch gegen die russische Invasion zu verteidigen». Man könne von den Soldaten doch nicht verlangen, sich einfach «abschlachten» zu lassen.

Sollte die Schweiz je Opfer einer Invasion werden, müsste sie sich allerdings wehrlos ergeben, wenn es nach Wermuth geht. Er war 2010 massgeblich mitverantwortlich dafür, dass die SP die Abschaffung der Armee als Forderung in ihr Parteiprogramm nahm.

Gleichzeitig ist er nun aber offenbar froh, dass seine Forderung nicht mehrheitsfähig ist. Denn er wünscht sich dringend eine Schweizer Armee als potenzielle Waffenlieferantin für die Ukraine. Da kann man nur fragen: Ja, was denn nun?

Mit dem offensichtlichen Widerspruch konfrontiert, sagt Slalom-Spezialist Wermuth, es gehe um eine gewaltfreie Welt als «Fernziel». Dieses könne man ja mal formulieren.

Damit stellt der Co-Präsident klar, was das Parteiprogramm der SP ist: eine Ansammlung von hehren Visionen, die man nach Lust und Laune auch wieder übergehen kann, wenn sich der Wind dreht.