Die offensichtliche Hinrichtung von elf gefangenen russischen Soldaten vor einer Scheune in der Ostukraine gibt dem Hass in der russischen Blogosphäre neue Nahrung. Die Echtheit der Videos wurde von der New York Times bestätigt.

Die ukrainische Version einer Notwehrhandlung gilt lediglich für einen der russischen Soldaten, der um sich schiessend aus der Scheune tritt. Da lagen die Übrigen schon unbewaffnet auf dem Bauch. Spätere Drohnenaufnahmen zeigen sie in derselben Haltung, die Köpfe in Blutlachen.

Beide Seiten nutzen die Kriegsverbrechen der jeweils anderen zur Stimmungsmache.

Der russische Blogger Alexei Sukonkin appelliert an seine Soldaten: «Hofft bloss nicht, dass ihr nach der Gefangenschaft wieder nach Hause kommt. Bis zum Austausch überlebt ihr nicht. Die töten euch, sobald ihr die Waffen niederlegt.»

Auch der prominente Moskauer Jurist Dmitri Agranowski bezeichnet die Tötung als Teil einer Strategie: «Das ist kein Zufall, kein Exzess irgendeines Kommandeurs.»

Was auffällt, ist das Missverhältnis der thematisierten Kriegsverbrechen in den westlichen Medien. Die vorliegenden Videos dokumentieren erst die dritte im Westen bestätigte ukrainische Tat. Bei den russischen Verbrechen kommt man mit dem Zählen kaum nach.

Dabei handelt es sich um zwei Völker mit identischer Kriegskultur und Kriegsgeschichte; die Ukraine wurde obendrein widerrechtlich und grundlos angegriffen. Hinzu kommt, dass sich in der Ukraine (anders als in Russland) eine Vielzahl internationaler Korrespondenten aufhält. Herrscht dort die Neigung, auszublenden, was man nicht hören will?

Das Propagandamodell des US-Wissenschaftlers Noam Chomsky erklärt, wie sehr die Medienberichterstattung auch in demokratischen Gesellschaften auf die politischen Interessen der Mächtigen zugeschnitten ist. Die Stichworte sind Framing und Agenda-Setting.

Auch in deutschsprachigen Medien ist unverkennbar, dass es in diesem Krieg einen klaren Favoriten gibt. Ukrainische Kriegsverbrechen passen da nicht ins Bild.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Welt rätselt über eine mutmassliche Hinrichtung russischer Soldaten. Klar ist einzig, dass ukrainische Kriegsverbrechen nicht ins Bild passen"
  • Schweizer-im-Ausland

    Die erste Hälfte des Artikels war Ok, aber die zweite Hälfte strotzt nur noch mit falschen Behauptungen, aussagen und Pro-Westliche Propaganda. Wenn man mit Ost-Ukrainischen Bürger spricht, wurden von der Ukrainischen Armee seit 2014 beinahe täglich Massaker, Kriegsverbrechen, und vieles mehr, verübt. Dieser Krieg ist ein absoluter Propaganda Krieg der von Selenski und Co., sowie von westlichen Medienschaffenden gesteuert wird. Russische Angaben werden einfach per se als unglaubwürdig eingestuft.

  • oazu

    Allein schon die mediale Sprache aus Kiew des Kriegsherren-Clans lässt durch den abgrundtiefen Hass erfülltem Ton erahnen, zu was ukrainischen Militärkreise fähig sind und sogar durch den Ton ihrer Führer angestachelt werden. Trotz lückenloser Gegenpropaganda aus "Werte-"westlichen "Qualitäts"-Medien hört man nichts dergleichen von der russischen Seite.

  • Mad Maxl

    Ein altes Sprichwort sagt " Diejenigen, die am meisten Dreck am Stecken haben, schreien am lautesten " Soviel zu Selenskyj und den vielen Toten die Er bereits auf dem Gewissen hat. Leider machen westliche Medien immer noch Propaganda für einen irren Schauspieler der diesen Krieg mit Unterstützung der USA angezettelt hat. Die Ukrainer sind keinen Dreck besser als die Russen ? Russland schlachtet diese Hinrichtung Gefangener Soldaten nicht über üble Propaganda aus, so wie es Selenskyj tun würde.