Die Ankündigung eines «Tagesschau»-Beitrags über zehn Jahre «Black Lives Matter» (BLM) von Moderator Florian Inhauser soll den Zuschauer schon mal in Stimmung bringen: «Unerhört, (…) dass man sagen muss, dass auch schwarze Leben zählen.»

Für SRF-Korrespondent Pascal Weber ist die Sache eindeutig: In den USA werden Schwarze dreimal häufiger durch Polizisten getötet als Weisse. «Aus diesem Unrecht» sei BLM entstanden.

Vom Vandalismus und von Gewaltexzessen bei BLM-Ausschreitungen kein Wort. Leider erfährt das SRF-Publikum auch nicht, dass Schwarze in den USA dreimal häufiger morden als Weisse.

In einem mit der «Tageschau» verlinkten Text geht es weiter im selben Stil. BLM sei kein spezifisches Problem der USA, belehrt uns die deutsche Journalistin Hannah Krug, sondern auch der Schweiz.

«Der Blick in die USA offenbart vielen people of color in der Schweiz ein Paradoxon: Denn der bestärkende Einfluss aus den USA ist gleichzeitig ein Motiv für weiteren Rassismus in der Schweiz.»

Wie bitte? Dass Rassismus in der Schweiz weniger vorkomme, sei ein «Narrativ», erfahren wir. Er sei nur besser versteckt. Da man den Schwarzen ihre Opferrolle verweigert, sind sie doppelte Opfer.

Wenn ein Schweizer Gericht feststellt, dass das historische Zürcher Restaurant «Zum Mohrenkopf» nichts mit Diskriminierung zu tun hat oder der Tod von Mike Ben Peter in Lausanne (2018) nichts mit Polizeigewalt, ist das keine gute Nachricht – sondern ein «Rückschlag» für die gerechte Sache.

Und zur Krönung ein Zitat, welches im Text unkommentiert hervorgehoben wird: «Auch wenn das Gegenüber eigentlich nichts für die Sklaverei kann, ist es verantwortlich für die Sklaverei.»

Für dieses schreiende Unrecht, es war zu erwarten, gibt es einen tieferen Grund: «Die kleine Schweiz, die zurzeit einen Rechtsruck erlebt.» Alles klar.

Die Aufklärung war der vielleicht grossartigste Beitrag Europas an die Menschheit. Sie führte erstmals in der Geschichte zu einer globalen Ächtung der Sklaverei, die zuvor in praktisch allen Kulturen (vor allem in Afrika) verbreitet war und als gottgegeben hingenommen wurde. Die Aufklärung befreite die Menschen aber auch von der Erbsünde und der Kollektivschuld.

Die Errungenschaften der Aufklärung sind nicht mehr so selbstverständlich wie auch schon. Leider scheint das Kovic-Seminar für eine ausgewogenere Berichterstattung bei SRF gegen diese Tendenz kaum etwas bewirkt zu haben.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Wirkung des Kovic-Seminars für ausgewogenen Journalismus bei SRF lässt auf sich warten. Die «Tagesschau» agitiert mit einem tendenziösen Beitrag über Rassismus ungeniert weiter"
  • juerg.lindenmann

    Danke, dass Sie sich das antun, SRF zu schauen und darüber zu berichten. Ich spare mir das seit Jahren.

  • hans keller

    Propaganda, Agitation, Hetze. Joseph Goebbels hat vorgemacht, wie's funktioniert.

  • Seekatze

    Gibt es hier jemand, der noch irgendwo Ausgewogenes wahrnehmen kann?