Was wäre, wenn? Wenn Novak Djokovic 2022 wegen seiner Weigerung, sich gegen Covid impfen zu lassen, nicht das Australian Open und das US Open verpasst hätte? Dann stünde er heute möglicherweise schon bei 25 Grand-Slam-Titeln.

Doch auch so ist der 36-jährige Serbe in Paris am Ziel seiner Träume angekommen. Mit dem Dreisatzerfolg gegen den Norweger Casper Ruud gewann er seinen 23. Major-Titel und steht nun vor Rafael Nadal (22) und Roger Federer (20) im Alltime-Ranking. Es ist ein beeindruckender Leistungsausweis für einen Spieler, der seine Gegner mit einer überwältigenden Wucht, Präzision und Nervenstärke an die Wand spielt.

Ist «Djoker» der beste Tennisspieler der Geschichte? Er ist auf jeden Fall der erfolgreichste. Und er liess sich auch durch die Polemik um seine Person wegen der Impfverweigerung nicht aus der Fassung bringen. Im Gegenteil: In den letzten fünf Monaten erstrahlte er in alter Frische und deutete an, dass er seine eigene Bestmarke in den nächsten Monaten weiter steigern könnte. Auch in Wimbledon und am US Open, wo er nach dem Ende der Covid-Restriktionen wieder antreten darf, gilt er als grosser Favorit.

Was Djokovic bei der Rekordjagd in die Karten spielt: Der letzte verbliebene Rivale, Rafael Nadal, ist nach seiner Verletzung am Hüftbeuger so gut wie aus dem Rennen. Der Spanier hofft, 2024 zumindest eine Abschiedstour geben zu können.

Bei all den Meilensteinen, die Djokovic gesetzt hat, blieb ihm eigentlich nur etwas verwehrt: die Herzen der Fans zu erobern – zumindest jener ausserhalb Serbiens. Mit seiner polarisierenden und ungeschönten Art eckt er immer wieder an – wie auch im Halbfinal von Paris gegen Carlos Alcaraz, als Djokovic mit mehrmals provokant geballter Faust das Publikum gegen sich aufbrachte. Nach dem Match sagte er: «Es macht mir nichts aus. Es war nicht das erste und wohl nicht das letzte Mal. Ich werde einfach weiter gewinnen.»

Da gibt es nichts zu widersprechen. Grosse Champions haben immer recht. Und Novak Djokovic ist im Welttennis der Grösste!

Die 3 Top-Kommentare zu "Djokovic räumt ab: Mit dem Gewinn des French Open krönte der Serbe seine Karriere. 23 Grand-Slam-Titel sind eine Marke für die Geschichtsbücher – und ein Ende der Dominanz ist nicht absehbar"
  • Harry Callahan

    "Die Herzen der Fans" hat er sehr wohl erobert. Einfach nicht derjenigen, die einen langweiligen, durch Marketing- und Kommunikationsfuzzis glattgebügelten Mutanten bejubeln wollen.

  • d.nikles

    Ich finde das Dojokovic sportlich sowie menschlich der grösste Sportler unserer Zeit ist, eben eine Stufe höher als R.Federer, unser Systemling!

  • Ba We

    Mein Held. Wo andere eingeknickt sind oder Prämien von Pharma oder Bund kassiert haben, blieb er standhaft. Federer kann man knicken. Roger hat Grosses geleistet, kein Zweifel, aber seine Haltung während Corona kann ich nicht nachvollziehen und will ich nicht akzeptieren. Da hat er bitter enttäuscht.