Die Chefredaktoren der Neuen Zürcher Zeitung waren seit Menschengedenken Mitglieder der Gesellschaft zur Constaffel. Und manche Redaktoren sind und waren aktive Zunftmeister und Zünfter. Sie bekannten sich mit Tausenden anderer Zünfter zur vaterländischen Tradition und zur bürgerlichen Gesinnung, welche die Stadt Zürich über Jahrhunderte aufgebaut und zu Wohlstand geführt hat. Und jetzt das!

Ausgerechnet am Samstag des Sechseläuten-Wochenendes, an dem traditionellerweise die Generalversammlung der NZZ-Aktionäre stattfindet, erschien in der NZZ ein einseitiges Interview mit dem Mittelalter-Historiker Valentin Groebner von der Universität Luzern.

Groebner wird in der NZZ eingeführt als preiswürdig für den «originellsten Mediävisten», wobei «originell» in bestem Tagi-Jargon einfach ein Synonym für «links» ist. So bekennt denn der gebürtige Wiener stolz, dass er in einer «roten» Stadt aufgewachsen sei, wo die sozialistischen Stadtväter an den Häusern dafür gesorgt haben, dass man rote Fahnen raushängen konnte.

Das war dem jungen Valentin Groebner allerdings nicht genug. Er bewegte sich nämlich in der «linksextremen Szene», hat nach eigenem Bekunden «Molotowcocktails geworfen und Polizisten angegriffen». Das Reden über den unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang durch Atomkrieg und Umweltzerstörung habe zu einem «emotionalen Supertreibstoff geführt», der «Gewalt jedenfalls legitimierte». So weit, so «originell». Und so viel zur Qualität des Imports der heutigen Lehrer der akademischen Jugend.

Den Brauch des Zürcher Sechseläutens möchte Professor Groebner abschaffen. Und die Basler Fasnacht gleich dazu. Es handle sich um Bräuche und Machtdemonstrationen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Dass es in Zürich Zünfte gibt, die seit dem Mittelalter ununterbrochen ihre historischen Zunfthäuser pflegen und unterhalten, scheint dem Mittelalter-Spezialisten gänzlich unbekannt.

Dafür möchte Valentin Groebner via NZZ eine neue Tradition begründen. Er will nämlich die Räumung des Autonomen Jugendzentrums Anfang der achtziger Jahre neu inszenieren: «Die Krawalle, die gewalttätigen Auseinandersetzungen – das war ein Konflikt, der Opfer gefordert, aber auch Lösungen gebracht hat.»

Statt bunter Kostüme, Uniformen, Trachten, festlicher Wagen, Pferde und Blumen würden dann Linksextreme ihren Umzug veranstalten, entlang der Route alle Schaufensterscheiben einschlagen, Autos abfackeln und sämtliche Fassaden beschmieren. Professor Groebner würde sich ohne Einarbeitungszeit hervorragend als Zürcher Zunftmeister dieses Chaoten-Haufens eignen. Das Werfen von Steinen und Molotowcocktails auf die Polizisten hat er ja von jung auf im Blut.

Die 3 Top-Kommentare zu "Ein sozialistischer Historiker aus Österreich fordert die Abschaffung des Sechseläutens. Ausgerechnet in der NZZ am Tag der Generalversammlung"
  • gonzo der grosse

    Wenn wir der links-grünen Welle in Zürich weiterhin ihren Lauf lassen, kommt es sicher noch dazu, dass das Sechseläuten abgeschafft und auf dem Sechseläutenplatz dafür ein „Klein Mekka“für die vielen Kultur fremden Gäste installiert wird. Der Stadt Zürich traue ich mittlerweile alles zu was gegen ihre eigene Tradition ist. Das Züri Fäscht steht ja auch langsam ganz auf der Kippe.

  • walter.winteler

    die NZZ erscheint einem immer dubioser. Komisches Rollenspiel.

  • Chili

    Wen wunderts, wir bezahlen solche Leute noch fürstlich.