Ivanna Bardas ist wütend. «Die Schweiz lässt mich nicht arbeiten», lässt sie via Sonntagsblick verlauten.

In ihrer Heimat, der Ukraine, könne sie traumatisierten Landsleuten helfen, in der Schweiz dürfe sie nicht als Psychologin arbeiten – trotz fünfjährigem Studium an einer ukrainischen Universität, mehreren Weiterbildungen und vierzehn Jahren Berufserfahrung, erzählt Bardas.

Dabei sei der Bedarf an psychologischer Hilfe gross, so die Zeitung. Fast jede dritte Ukrainerin und jeder fünfte Ukrainer litten an einer posttraumatischen Störung. Das wären in der Schweiz rund 18.000 Personen mit Status S. Sie hätten das Recht, sich an hiesige Psychologen zu wenden, doch das Schweizer System sei zu wenig darauf ausgerichtet, kritisiert Bardas weiter.

Dass Bardas in die Schweiz migriert ist, sei ihr unbenommen. Die Schweizer Politik lädt alle Ukrainer ein, sich hier niederzulassen, wenn sie das wollen. Das Problem ist, dass weder im Bundeshaus noch in den Medien über die Folgen dieser Politik gesprochen wird. Die einheimische Bevölkerung klagt über immer höhere Prämien. Es wird sehr teuer, wenn Psychologen wie Bardas Tausende von Ukrainern behandeln.

Man fragt sich auch: Die Ukrainerin sagt, sie könne in ihrer Heimat vielen Menschen helfen. Wäre das nicht sinnvoller, als hier Menschen zu therapieren, die sich in Sicherheit gebracht haben?