Menschlich kann man den rasanten Zerfall von Joe Biden, noch rund einen Monat Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, bedauern. Politisch muss man sich fragen, wie ein Amtsinhaber und seine Partei sich selbst und die Öffentlichkeit so lange belügen konnten.

Es ist erst wenige Monate her, als Biden überzeugt war, die Wiederwahl zu schaffen und das Präsidium weitere vier Jahre ausführen zu können. Die Demokraten unterstützten ihn dabei. Inzwischen ist klar, wovor die USA bewahrt wurden.

Das merken nun auch die Medien, die Joe Biden vor seinem widerwilligen Rückzug aus dem Rennen beste Gesundheit und einen klaren Kopf attestiert hatten. Der Tages-Anzeiger zeichnet ein erschütterndes Bild des US-Präsidenten im letzten Amtsmonat.

Seit Donald Trump die Wahl gewonnen hat, stellt sich Biden keiner Pressekonferenz mehr und verschanzt sich weitgehend. Tritt er dennoch irgendwo auf, wird sein körperlicher und geistiger Zustand schonungslos deutlich.

Bei einer Südamerika-Reise im November liess sich Biden mit einem einzigen Satz öffentlich vernehmen, vor kurzem in Afrika war es gerade noch ein einzelnes Wort. Repräsentative Besuche müssen im Erdgeschoss stattfinden, denn Treppen sind ein Ding der Unmöglichkeit.

Nach seinen Kürzestansprachen verlässt der Präsident das Rednerpult desorientiert, und sprechen andere, nickt er gern ein. Selbst einer seiner Berater räumt ein: «Biden kann es einfach nicht mehr.»

Zur Erinnerung: Dieselbe Partei, die nun Bidens Zustand offen kommuniziert, wollte ihn in die Wiederwahl schicken. Und dieselben Medien, die heute darüber berichten, hielten ihn noch vor wenigen Monaten für die richtige Wahl.