Recep Tayyip Erdogan hat sich soeben seine Wiederwahl als türkischer Präsident gesichert – mit tatkräftiger Hilfe Schwedens und der Nato. Sie bieten die gewünschte Steilvorlage: Die ganze Welt gegen Erdogan und damit gegen die Türkei.

Es geht um den Nato-Beitritt Schwedens, den Ankara davon abhängig macht, dass Stockholm kurdische PKK-Aktivisten und Mitglieder der türkischen Gülen-Bewegung ausliefert. Schweden – und Mitkandidat Finnland – hatten sich schriftlich dazu verpflichtet.

Doch nun teilte Regierungschef Ulf Kristersson mit, dass die Türkei Dinge verlange, «die wir ihr nicht geben können oder wollen».

Zwischen «können» und «wollen» besteht ein Unterschied, was den Türken nicht entgangen ist: Ihr nehmt uns nicht ernst.

Damit liegt der Nato-Beitritt auf Eis, auch der von Finnland. «Wir haben es nicht eilig», verkündete der finnische Aussenminister. «Wir warten, bis Schweden grünes Licht erhält.»

Grünes Licht aus Ankara. Dafür wird Erdogan einiges verlangen.

Alles, was seine Wiederwahl garantiert. Dann sehen wir weiter.

Die 3 Top-Kommentare zu "Erdogan blockiert Nato-Erweiterung: Weil Schweden die Forderungen von der Türkei nicht erfüllen will, steht der Nato-Beitritt auf der Kippe. Auch Finnland wartet ab"
  • Alpensturm

    Man kann hier nur auf die Sturheit der Türken hoffen. Die Nato ist gefährliches Gift für Europa. Meine Meinung.

  • Edmo

    Vielleicht sind Schweden und Finnland ganz froh, dass sich Erdogan querstellt. Nach der ersten Aufregung wegen des Krieges in der Ukraine, dürfte dem einen oder anderen im hohen Norden inzwischen ein Polarlicht aufgegangen sein, das die Nato nicht gut aussehen lässt. Es wäre für beide Länder gescheiter, der Nato fern und neutral zu bleiben.

  • mirkan

    Das wird wohl nichts Der Beitritt ist in Schweden sehr umstritten. Außerdem gibt es dafür auch kein Volksentscheid,wie es die Verfassung vorsieht. 200 Jahre Neutralität aufzugeben gilt es gut zu Überlegen....