Europa importiert so viel Flüssiggas (LNG) aus Russland wie noch nie – allerdings kommt die Energie nicht über Pipelines, sondern mit Schiffen: In den ersten neun Monaten dieses Jahres erhöhten sich die LNG-Importe um fast 40 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahrs.

Dies berichtet die Financial Times.

Russisches Gas macht damit 16 Prozent des gesamten europäischen LNG-Imports aus.

Von Januar bis Oktober 2022 haben die europäischen Länder angesichts der bereits im vergangenen Jahr begonnenen Lieferunterbrechungen bei den russischen Pipelines ihre LNG-Importe um 70 Prozent auf 111 Milliarden Kubikmeter gesteigert. Russland lieferte davon laut Financial Times 17,8 Milliarden Kubikmeter.

Hauptempfängerländer waren Frankreich, Belgien, Spanien und die Niederlande.

Europa versucht, mit LNG-Importen das russische Pipeline-Gas zu ersetzen. Nur: Russland ist auch beim Flüssiggas einer der grossen Exporteure. Putin ersetzt offenbar einen Teil der weggefallenen Pipelinelieferungen durch LNG.

Die 3 Top-Kommentare zu "Europa importiert so viel Flüssiggas aus Russland wie noch nie: Statt per Pipeline kommt es mit dem Schiff"
  • Heinrich
    1.Dezember 2022 um 12:28 Uhr
    95
    3

    Die WAHRHEIT ist, dass der Katar Deal mit flüssig Gas erst ab 2026 in Kraft tritt. Dies hat AFD Alice Weidel in einem gestrigen Video bekannt gegeben : https://www.youtube.com/watch?v=i6i3cUJaCR4&t=72s Flüssig Gas von (Putin?) kommt nicht mit russischen Frachtern nach Europa. Sondern mit Chinesischen. Auch diese verdienen daran, und das nicht schlecht. Putin würde schon direkt mit Pipeline und Schiff liefern. Aber Deutschland will nicht, da Biden das nicht will. Kompliziert zu verstehen gell ??

  • Käsesemmel
    1.Dezember 2022 um 12:25 Uhr
    89
    4

    Das russische Gas kommt jetzt nicht mehr preiswert und umweltfreundlich durch die nun sowieso gesprengten Pipelines, es wird auch nicht mehr direkt bei der Gasprom gekauft. Es kommt auf Umwegen, aufwendig komprimiert, gekühlt und über irgendwelche, oft amerikanische Zwischenhändler. Da hat unsere Regierung einen wichtigen Mosaikstein der "Energiewende" wieder richtig gut gemacht.

  • gonzo der grosse
    1.Dezember 2022 um 11:57 Uhr
    77
    3

    Der Mensch ist eben Mensch. Wenn sich die Lage mal beruhigt hat, werden alle die Putin jetzt verteufeln mit ihm bzw. Russland wieder Geschäfte machen. Oder macht heute niemand mehr Geschäfte mit Deutschland wegen ihrer Nazi-Vergangenheit? Die Sanktionen müssten daher eigentlich sofort aufgehoben werden. Als souveräner Staat könnten wir das. Wir sind ja nicht am Gängelband der EU.