Immer wieder fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen auf, Waffen und Munition zu schicken. Allerdings steht es um die eigenen Bestände in Europa schlecht. Auch diejenigen in den USA sind mager.

Der belgische Generalleutnant im Ruhestand Marc Thys hat auf die alarmierende Situation hingewiesen. Er sagt wortwörtlich: «Wir stecken da schon tief in der Scheisse.»

Schnell füllen lassen sich die Lücken laut ihm nicht. Bei gewissen Munitionsarten müsse man monatelang oder sogar mehrere Jahre auf die Lieferung warten.

Auch bei den Waffensystemen sehe es schlecht aus mit den Lagerbeständen. Die potenziellen Gegner des Westens, ob Russland oder China, wüssten um diese Knappheit.

Als Grund für die Lage sieht Thys die bisherige Philosophie der Staaten. Die Armeen in Europa hätten sehr kleine Kontingente, weil sie auf Expeditionseinsätze ausgelegt seien. Nun aber befinde man sich «wieder in einer Zeit der offenen Kriege».

Als Beispiel dient Deutschland. Dort standen Ende der 80er Jahre rund 5000 Panzer zur Verfügung. Heute sind es wenige Hundert.

Man müsse im Westen wieder lernen, dass Sicherheit etwas koste, so der frühere Militär. Zudem gelte es die Rüstungs- und Verteidigungsindustrie wieder auszubauen. Heute liege das Risiko komplett bei den privaten Herstellern. Neu müssten nach Marc Thys die Regierungen dieses tragen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Europa ist ausgeschossen: Der Krieg in der Ukraine reisst ein Loch in die Munitionslager. Auch die USA sind betroffen. Ein belgischer Generalleutnant sagt: «Wir stecken tief in der Schei***»"
  • burgerr

    Putin siegt über die Arroganz und Dummheit des Westens.

  • karl kalander

    Wie wäre es mit Friedensbemühungen statt Aufrüstung?

  • Padeno

    Super Klasse! Die Geschäftspartner der Regierungen, die Rüstungsindustrie, reiben sich die Hände und lassen die Sektkorken knallen. Sie freuen sich auf Milliardeneinnahmen aufgrund der zu erwartenden Neubestellungen. So funktioniert das Business zwischen Politik und Industrie. Aber das haben wir ja erst erlebt mit dem Corona-Business.