Nach dem Rücktritt von Gerhard Pfister als Präsident kommt es mit dem Parteiwechsel des bisherigen Aargauer FDP-Nationalrats Matthias Jauslin zu einer weiteren spektakulären Veränderung zu Beginn des neuen Jahres. Wie am Donnerstagvormittag bekannt wurde, wechselt Jauslin sofort zu den Grünliberalen.

Er begründete diesen Schritt folgendermassen: Umwelt, Klima, Raumplanung und erneuerbare Energien seien keine Modethemen. Deshalb solle man sie nicht auf einer Links-rechts-Achse verorten, sondern progressiv anpacken. Den Willen, dies zu tun, erkenne er bei der FDP nicht mehr.

In den vergangenen Jahren wich Jauslin denn auch wiederholt von den Parteiparolen ab und stimmte zum Beispiel bei Energievorlagen häufig mit den Linken und Grünen. Dies kostete ihm zu Beginn der neuen Legislatur den Sitz in der Umweltkommission des Nationalrates URE, was ihn wohl erst recht zu einem Parteiwechsel animiert haben dürfte.

Allerdings war nie glasklar, ob sein politisches Engagement mehr von der Sorge um die Umwelt oder um die fetten Gewinne seines Elektrounternehmens getragen war – zumal seine Firma von der rot-grünen Energiewende profitiert.

So preist sein Unternehmen auf der Homepage zum Beispiel Elektroanlagen für E-Autos an, während er selber als Parlamentarier entsprechende Ladestationen in jedem Mehrfamilienhaus fordert.