Die Geschichte um das Finanzloch – pardon, die Liquiditätsengpässe – bei der Armee offenbart gravierende Differenzen zwischen Departements-Chefin Viola Amherd (Mitte-Partei) und dem Chef der Armee, Thomas Süssli.

So hat die Walliserin während ihrer Estland-Reise die Vorwürfe zurückgewiesen, dass es in ihrem Departement ein Finanzloch gebe. «Die aktuelle Situation ist finanzpolitisch alles andere als exotisch», erklärte sie den Medien.

Tatsächlich?

In den Tagen davor stellte Korpskommandant Süssli den Sacherhalt anders dar: Er sprach von Liquiditäts-Engpässen der Armee und erklärte unter anderem, dass man einen Teil der in diesem Jahr fälligen Zahlungen für gekaufte Rüstungsgüter erst im nächsten und übernächsten Jahr berappen könne. Weil das Geld nicht reicht, strich man auch Flugshows.

«Was ist da eigentlich los», fragt SVP-Ständerat und Sicherheitspolitiker Werner Salzmann. Augenscheinlich gebe es ein Kommunikationsproblem zwischen Departement und Armeeführung. Es sei wichtig, dass die Information zwischen Verteidigungsministerin und Armeechef funktioniere. Und: «Die Geschichte über die Finanzen kommt mir langsam vor wie im Zweiten Weltkrieg, als Bundesrat Rudolf Minger das Geld für die Armee richtiggehend zusammenkratzen musste.»

Er muss es wissen. Minger war ein Verwandter Salzmanns.