«Antiquierter patriarchalischer Dogmatismus»: So nennt die ehemalige Stadträtin Jemima Fischer von der Alternativen Linken (AL) die Strassenbezeichnungen in der Stadt Bern. Das Parlament hat ihre Richtlinienmotion mit 43:13 deutlich an den Gemeinderat überwiesen.

Der Vorstoss verlangt, dass es keine Strassennamen mit rein männlicher Bezeichnung geben darf. Aus dem Fischerweg würde also die Fischer*innenstrasse oder die Fischer/innenstrasse.

Ist man sowieso gerade mit Umbenennungen beschäftigt, könnte man sich auch dem zweiten erfolgreichen Vorstoss widmen. Dieser stammt vom Grünen Bündnis und der Jungen Alternative.

Dort geht es um martialisch klingende Strassennamen wie beispielsweise den Kanonenweg. Alle Bezeichnungen, die an Militär oder Krieg erinnern, sollen verschwinden. Neu sollen Frauen, die sich für Frieden eingesetzt haben, als Taufpaten für diese Strassen dienen.

Der Gemeinderat stellt sich aber ganz grundsätzlich gegen Umbenennung von bestehenden Strassen und verweist auf hohe Kosten und grossen Aufwand für die Administration. Da die Exekutive für die Strassenbenennung zuständig ist, bleiben die Vorstösse ohne Folgen.

Allerdings hat der Gemeinderat selbst schon früher mitgeteilt, man werde bei der Namenssuche für neue Strassen konsequent Frauen bevorzugen, um deren Quote bei den Strassennamen zu erhöhen.