Die Corona-Leaks waren am Freitag Thema in der SRF-«Arena».

SP-Nationalrätin Jacqueline Badran verteidigte dort ihren Bundesrat und Parteikollegen Alain Berset wegen der Corona-Leaks. Die Sache sei ein «Sammelsurium von Unterstellungen – aufgrund von verdammten zwei Mails», so die Zürcherin.

Zwei Mails?

Die Schweiz am Wochenende hat nun weitere vier E-Mails zur Affäre veröffentlicht, welche Bersets Mitwissen andeuten.

Das erste vom Freitag, 6. November 2020, darin steht: «Freundliche Grüsse auch von Bundesrat Berset, Peter Lauener».

Das nächste schrieb Bersets Kommunikationschef Peter Lauener am Montag, 15. März 2021, an Ringier CEO Marc Walder, mit dem Text: «Wenn es Ihnen dient, kann ich gerne einen Austausch mit Bundesrat Berset gegen Ende Woche organisieren.» Dabei ging es um wichtige Entscheide, die am Freitag im Bundesrat anstanden, ebenso beim Treffen mit den kantonalen Gesundheitsdirektoren in der Folgewoche.

Im Schreiben vom Dienstag, 23. März 2021, mailte Lauener «Ciao Alain» an Chef Berset und informierte: «Wir haben Marc Walder für 17.30 Uhr gebucht.»

Am 29. Juni 2021 wurde Walder über die Verschiebung einer Kommunikation informiert. Dann teilte ihm Lauener mit: «Bundesrat Berset findet Ihren Vorschlag ‹Interview› interessant. Soll ich mit Werner De Schepper abklären, ob, wie, etc.» – Hintergrund: Werner De Schepper ist Chefredaktor des Magazins «Interview by Ringier», in dem Berset später einen prominenten Auftritt hatte.

Laut Tages-Anzeiger konnten über 180 Kommunikationsvorgänge zwischen Lauener und Ringier-CEO Walder dokumentiert werden.

Ob sich darunter noch weitere «zwei verdammte E-Mails» befinden, wird sich zeigen.