Die Preise für Erdgas in der Europäischen Union sind auf den höchsten Stand seit Februar 2023 gestiegen. Die Referenz-Futures verteuerten sich um über 4 Prozent auf rund 58 Euro pro Megawattstunde.

Als Hauptgründe für den Anstieg gelten die kalte Witterung, sinkende Gasreserven sowie Unsicherheiten über mögliche US-Zölle auf europäische Importe.

Bereits im vergangenen Monat hatten sich die Preise auf über 590 Dollar pro 1000 Kubikmeter verteuert, nachdem die Ukraine eine Verlängerung des Gastransitabkommens mit Russland verweigert hatte. Seit dem Auslaufen des Vertrags mit Gazprom am 31. Dezember 2024 sind Pipeline-Lieferungen nach Ungarn, Rumänien, Polen, in die Slowakei, nach Österreich, Italien und Moldawien unterbrochen. Kiew begründet die Entscheidung mit dem Ziel, Moskaus Energieeinnahmen weiter zu reduzieren.

Zudem sorgen sich Händler über mögliche Strafzölle der USA auf europäische Produkte. US-Präsident Donald Trump kündigte eine 25-prozentige Abgabe auf alle Stahl- und Aluminiumimporte an und erwägt ähnliche Massnahmen gegen europäische Waren. Er forderte die EU auf, mehr amerikanisches Flüssiggas (LNG) zu beziehen, andernfalls drohten Handelsbarrieren. Die USA sind derzeit der grösste LNG-Lieferant der EU, während Russland mit einem Anteil von 18,9 Prozent im dritten Quartal 2024 an zweiter Stelle steht.

Gleichzeitig erreicht der Füllstand der europäischen Gasspeicher mit 49 Prozent einen Tiefstand für diese Jahreszeit, verglichen mit 67 Prozent im Vorjahr.