Der zweiteilige Dok-Film «The Crime oft the Century» läuft bei uns zurzeit auf Sky. In den USA war die mehrfach ausgezeichnete Aufarbeitung der Opioid-Krise bereits vorher ein Publikums-Renner.

Über vier Stunden wird akribisch aufgeschlüsselt, wie der Pharma-Riese Purdue nach der Jahrtausend-Wende Milliarden mit dem Opiat Oxycontin scheffelte. Der Schlüssel zum Erfolg lag in einer ebenso raffiniert wie skrupellos eingefädelten Marketing-Strategie.

Dank enger Beziehungen zur Kontrollbehörde FDA gelang es Purdue, Oxycontin von einem Palliativ-Mittel für Krebspatienten im Endstadium in ein vermeintlich harmloses Allheilmittel für Schmerzen aller Art zu verwandeln.

Doch statt das Leid zu lindern, liess die Droge die Zahl der Schmerzpatienten sprunghaft ansteigen. Und weil die Schmerzen immer schlimmer wurden, stiegen die Dosen. Bis Oxycontin nicht mehr reichte. Es wurde durch das noch potentere Fentanyl ersetzt.

Die vermeintliche Kur stürzte Millionen von Amerikanern ins Elend. Michael Jackson, Prince oder George Floyd waren die prominentesten Fentanyl-Opfer. Sie stehen für geschätzte 500.000 namenlose Opioid-Tote in den USA während der letzten zwanzig Jahre.

Die Pharma-Industrie kaufte sich mit Milliarden-Zahlungen von Schuld und Strafe frei. Gemessen an ihrem Gewinn an der Opioid-Pest war es ein Klacks.

Eine Warnung für jene, die immer noch meinen, die Pharma-Industrie wolle nur das Beste für uns alle.