Der abtretende Präsident der Mitte-Partei ist am Samstag überraschend vom Kandidatenkarussell um den freiwerdenden Bundesratssitz von Viola Amherd abgesprungen. Er würde sich die Aufgabe zwar zutrauen, sagte der Zuger Politiker im Gespräch mit dem Tages-Anzeiger. Er wäre aber kein glücklicher Bundesrat. Er schätze den politischen Diskurs und die persönliche Freiheit, die er als Bundesrat nicht mehr hätte, so der Zuger Politiker.

Da hat Pfister wieder einmal alle ausgedribbelt, die nach seinem Rücktritt als Parteichef mit seiner Kandidatur fest rechneten. Schade, dass er sich nicht traut.

Nachdem er jahrelang alle im Glauben gelassen hat, der Job als Bundesrat interessiere ihn, macht er jetzt, wo alle Türen weit offen stehen, einen Rückzieher.

Sein Verzicht ebnet den Weg für links gedrehte Kandidaten wie den Bündner Nationalrat Martin Candinas, also für einen Berggebietsvertreter ohne viel «Pfupf». Oder für die Baselbieterin Elisabeth Schneider-Schneiter, die jahraus, jahrein das hohe Lied auf die EU und die Brüsseler Technokraten anstimmt.

Nein, Pfister hat dem Lande mit seinem Verzicht keinen Dienst erwiesen – und seiner Partei wohl auch nicht.