Die Führungsetage in der Verwaltung der Stadt Bern muss heute zu 40 Prozent aus Frauen bestehen. Der Stadtrat hat nun einen Juso-Vorschlag abgesegnet, der eine Quote von 50 Prozent verlangt.

Allerdings über Frauen hinaus. Die Quote soll für «Finta» gelten. Das Kürzel steht für Frauen, Intergeschlechtliche, Nichtbinäre sowie Trans- und Agender-Personen.

Definitiv entschieden über den Vorschlag wird im Rahmen der Budgetdebatte im Herbst 2025. Bleibt es dabei, dürfte die Umsetzung ein Heidenspass werden. Denn die gesetzlichen Grundlagen fehlen.

Erst kürzlich hat der Bundesrat die Einführung eines dritten Geschlechts abgelehnt. Deshalb gilt weiterhin: Es gibt in der Schweiz nur Mann und Frau – und alles andere ist der eigenen Fantasie und der aktuellen Stimmungslage überlassen.

Damit die Personalabteilung Bewerbungen nach dieser neuen Quote beurteilen kann, muss sie sich also auf die eigenen Angaben der Bewerber verlassen. Männer, die ihre Chancen verbessern wollen, könnten sich dann einfach als Nichtbinär verkaufen.

Gleichzeitig kann man aber niemanden dazu zwingen, solche privaten Informationen in einem «Outing» preiszugeben. Die Verwaltung darf auch niemanden danach fragen.

Es wird aber noch wilder. Vielleicht sind die Frauen die Opfer der neuen Regelung. Biologische Männer, die sich als nichtbinär definieren, könnten die bisherige 40-Prozent-Quote für Frauen unterlaufen.

Wie auf dieser Grundlage eine Finta-Quote umgesetzt werden soll, weiss wohl niemand ausser den Jungsozialisten – und sie selbst vermutlich auch nicht. Aber mit dieser Frage wird sich bestimmt schon bald eine neue Abteilung in der Berner Stadtverwaltung beschäftigen.