Vor wenigen Tagen hätte auf der Erde alles menschliche Leben zu Ende gehen müssen. Das war ganz offensichtlich nicht der Fall.

Am 21. Juni 2018 verbreitete die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, damals fünfzehn Jahre alt, auf Twitter einen Text eines «Top-Klimawissenschaftlers». Dieser warne davor, dass die Menschheit in fünf Jahren ausgelöscht sei, wenn der Einsatz von fossilen Energien nicht beendet werde.

Das Ultimatum ist diese Woche abgelaufen, fossile Energien stehen weiterhin im Einsatz, und die Menschheit erfreut sich noch des Lebens.

Thunberg hat den Tweet später gelöscht. Er ist im Webarchiv aber noch auffindbar. Zudem kursieren Screenshots davon.

Skeptiker eines menschengemachten, den Globus bedrohenden Klimawandels weisen genüsslich auf die falsche Prognose hin.

Nun eilen «Faktenchecker» Greta Thunberg zu Hilfe. Die Nachrichtenagentur AP kritisiert einen «fehlenden Kontext». Die Ikone der Klimabewegung habe nicht gesagt, die Welt gehe in fünf Jahren unter. Sondern «nur», dass die Menschheit ausgelöscht werde, wenn der Wandel nicht in dieser Zeit vollzogen werde.

Der Artikel, auf den sie sich bezogen habe, sei zudem eine Fehlinterpretation der Aussagen des Wissenschaftlers gewesen. Dieser habe nicht vor einem Weltuntergang, sondern lediglich vor irreparablen Schäden gewarnt.

Was natürlich nichts daran ändert, dass Thunberg 2018 die drohende Apokalypse für 2023 kritiklos übernommen und mit ihrer grossen Reichweite verbreitet hat.

Den Kritikern der Klimahysteriker würde man das als lausige Recherche um die Ohren hauen. Die Schwedin darf aber auf die Kreativität von Faktenkontrolleuren zählen.