Nun liegen die Endresultate der US-Wahlen vom 5. November 2024 fast vollständig vor. Donald Trump brachte es auf 312 (58 Prozent) Wahlmänner und -frauen, Kamala Harris auf 226 (42 Prozent). Sie fiel somit sogar hinter die von Trump 2020 erreichten 232 Wahlleute zurück. Das Erstaunliche an diesem Resultat ist, dass die Vorhersagen massiv danebenlagen, die letzten Wettquoten aber praktisch auf die Kommastelle genau zutrafen, denn sie sahen 58 Prozent für Trump vor. Auch bei den landesweiten Wählerstimmen übertraf Trump mit 74,5 Millionen (50,5 Prozent) jene von Kamala Harris um 3,7 Millionen.
Trump legte im Vergleich zur Wahl 2020 zwar «nur» um 200.000 Stimmen zu, aber Harris verlor im Vergleich zu Biden 10,4 Millionen. Im Senat wurden nur 33 der 100 Sitze neu bestellt. Sowohl im Senat (52 der 100 Sitze) als auch im Repräsentantenhaus (mindestens 218 der 435 Sitzen) sicherten sich die Republikaner die Mehrheit, und selbst ihre 27 Gouverneursämter (Demokraten 23) vermochten die Republikaner zu verteidigen, obwohl acht republikanische und nur drei demokratische Gouverneure zu ersetzen waren.
Aber auch zehn Tage nach den Wahlen hyperventilieren die europäische und die Schweizer Linke noch immer, denn die Resultate sind nicht nach ihrem Wunschdenken ausgefallen. Die neuste Variante, sich an Präsident Trump abzuarbeiten, sind die medialen Attacken auf jede Postenbesetzung durch den Wahlsieger.
Viele Schweizer Journalisten kennen die designierten neuen Amtsträger kaum, plappern aber munter den linken US-Mainstream-Medien nach, indem sie jede Ernennung als umstritten taxieren, nur weil diese Personen nicht ihren eigenen Moral- und Ideologievorstellungen entsprechen. Sie haben noch nicht realisiert, dass Präsident Trump vor allem Leute berücksichtigt, die nicht aus dem Parteien-Establishment stammen, dafür aber unternehmerische und Führungsqualitäten aufweisen.
Was sie tatsächlich taugen, wird man erst im Nachhinein beurteilen können. Auch wenn es in der Wirtschaft in den letzten Jahren nicht ganz so mies lief wie oft dargestellt, so wird gerne übersehen, dass dieses Wachstum zum grössten Teil auf Pump, mit mehr Staatsschulden, erzeugt wurde. Viele Amerikaner haben zudem realisiert, dass es ihnen persönlich finanziell heute nicht besser geht als vor vier Jahren.
Die real verfügbaren persönlichen Einkommen pro Kopf sind während der letzten Trump-Regentschaft von 44.105 US-Dollar um 23 Prozent auf 54.600 Dollar angestiegen, unter Biden sind sie hingegen um 4 Prozent auf 52.300 Dollar gefallen. Oft werden die Benzin- und Dieselpreis in den USA als Indikator für das persönliche Wohlbefinden herangezogen. Unter Biden lagen sie um 42 Prozent höher als während der Amtszeit von Trump. Deshalb hat Trump eine Senkung der Öl- und Treibstoffpreise angekündigt.
Trump dotiert sein Regierungsteam mit erfahrenen Leuten aus der Privatwirtschaft, denn er ist sich bewusst, dass von ihm vor allem wirtschaftliche Erfolge erwartet werden. Solche sind nicht mit Gesetzesentwürfen herbeizuregulieren, zumal sich die Ausgangslage schon vor seiner Inauguration am 20. Januar 2025 eher verschlechtert hat. Die langfristigen Zinsen sind deutlich angestiegen, obwohl das US-Fed bereits zwei Leitzinssenkungen vorgenommen hat. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe ist vom Zwischentief vor den Wahlen im Oktober 2024 bis heute um über 80 Basispunkte auf 4,45 Prozent angestiegen. Der Zinssprung wird auf wieder steigende Inflationserwartungen, aber auch auf eine befürchtete staatliche Neuverschuldungswelle zurückgeführt.
Seit der Finanzkrise 2008 hat der US-Dollar zum Euro langsam, aber stetig aufgewertet. Allein im Zuge des Wahlkampfes hat der Dollar zum Euro rund 5 Prozent zugelegt. Im April 2008 kostete ein Euro noch 1.60 Dollar, heute sind es nur noch 1.08 Dollar. Präsident Trump hat somit wohl von Anfang an mit Gegenwind zu rechnen, denn einerseits verteuern höhere Zinsen die Schulden für den Staat und die Wirtschaft, andererseits verschlechtert sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der USA wegen der Aufwertung des Dollars.
Selbstverständlich wird es unter der nächsten Präsidentschaft Trump zu einem Kurswechsel kommen. In Sicherheits-, Aussen- und Wirtschaftspolitik gilt fortan wieder «America first», was im Klartext viel Unberechenbarkeit, auch für die Gegner der USA, bedeutet. Die USA verstehen sich als «Pazifikstaat», weshalb Europa eher in eine Nebenrolle gedrückt wird. Aber auch Europa muss mit Einschränkungen und Zöllen im Handel mit den USA rechnen. Für die EU sind die USA nicht nur der grösste Exportkunde mit einem Anteil von über 20 Prozent der Ausfuhren.
Gegenüber den USA weist die EU auch den grössten Aussenhandelsüberschuss aus, ohne den die EU im Aussenhandel sogar ein Defizit aufweisen würde. Für Deutschland kommt der Machtwechsel in den USA zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, denn bis zu den Neuwahlen im Februar und den anschliessend schwierigen Koalitionsverhandlungen ist die noch amtierende Minderheitsregierung SPD/Grüne in der kritischen Phase des Machtwechsels in den USA kaum noch handlungsfähig.
Die EU ist daran, ihre Kommission neu zu formieren, aber auch sie befindet sich gegenüber den USA in einer heiklen Lage, denn die jahrelange Kritik und Verspottung von Trump sowie die öffentliche Parteinahme für Kamala Harris wird die anstehenden Auseinandersetzungen zwischen der EU und den USA belasten. Zwar versuchten unlängst vereinzelte Politiker, angeführt vom französischen Präsidenten Macron, mit scheinheiligen Gratulationen zum Wahlsieg die Schäden zu minimieren, die sie mit ihren monatelangen Hetzkampagnen gegen Trumps Wiederwahl selbst angerichtet haben.
Selbst EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen «freut» sich auf die Zusammenarbeit, dabei hat die EU bereits einen Vergeltungskatalog im Falle eines Wirtschaftskrieges gegen die USA erarbeitet. Die jüngst verhängte 800-Millionen-Busse der EU gegen den US-Techgiganten Meta wird die Anti-EU-Stimmung in den USA weiter anheizen.
Wenn man es langfristig betrachtet sieht die Sache aus dt. Sicht noch katastrophaler aus. Wenn ich mich nicht irre sammelten in den 80er Jahren Gewerkschaften hier Geld um die Kollegen in den USA zu unterstützen. Demnächst wird man vielleicht in den USA um Spenden bitten müssen. Ich sehe den grundsätzlichen Unterschied aber nicht in den besonderen Interessen der USA, sondern im selbst schädigenden Verhalten der Deutschen, die sich jetzt zusätzlich auch noch einen Handelsstreit mit China leisten.
Ganz nebenbei, eines freut mich ungemein, dass der Schweizer Soros, der ultralinke Hansjörg Wyss, 280 Millionen Dollar für Harris in den Sand gesetzt hat, obschon dieser Betrag bei dem Multimilliardär ein Klacks ist. Dieser Typ unterstützt ausnahmslos nur sozialistische Organisationen wie Operation Libero und viele NGO's darunter auch Mannschaften der "Rettungsschiffe" für Migranten.
Die EU ist nicht nur korrupt, sie widert an mit dem Geschmack von Betrug, und dem neuen Kastendenken der Intellektuellen und der Kleinbürger. Dass aus der Schweiz die Dümmsten und die Grossunternehmer sich dem toten Gaul EU unterwerfen wollen ist bei geistigen nieten nicht anders zu erwarten. Ich sage NEIN zu jedem Vertrag mit der EU.