Es ist gemein: Am meisten zu reden gab bei der letzten Staffel von «Germany’s Next Topmodel» (GNTM) ausgerechnet die Teilnahme von Frauen reiferen Alters wie Barbara (68) oder Martina (50).

Die für ihre Strenge bekannte Veranstalterin von GNTM, «Model-Mama» Heidi Klum (bald 50), hat beschlossen: egal welches Alter. Und damit uns Männer daran erinnert, wie oft wir im Leben vor der heissen Frage standen: Ist die Tochter wirklich begehrenswerter als die Mutter?

Wenn ich mir Heidi Klum und ihre Tochter Leni angucke, ist der Fall klar: Vorteil Mutter.

Es war Zeit, dass die Damen fortgeschrittenen Alters auf Heidis Laufsteg auftrumpfen. Gerade macht der Film «Les jeunes amants» in Frankreich Furore, in dem die 72-jährige Schauspielerin Fanny Ardant (für die ich seit vierzig Jahren schwärme …) sich in den 49-jährigen Melville Poupaud verliebt.

Die Zeitschrift Elle bringt eine Überfünzigerin nach der andern auf dem Titelbild. War ein dominierendes Thema der Frauenzeitschriften vor zwanzig Jahren noch die Menopause, so ist es heute Sex über sechzig.

Der geniale Axel Ganz, Gründer vieler Zeitschriften, hat schon in den achtziger Jahren herausgefunden, dass der Jugendkult neben der Mehrheit der Frauen vorbeizielt. Die Modeheinis schufen nur Kleider für Grösse 36 bis 38, die Mehrheit hat aber 44. Ganz liess in seiner Neugründung Femme actuelle nur Konfektionsgrösse ab 44 abbilden. Und landete einen gigantischen Erfolg.

Auch Heidi Klum liegt richtig.