Ein Sturz der russischen Regierung unter Präsident Wladimir Putin darf nicht das Ziel westlicher Politik sein. Diese Auffassung vertrat der Doyen der US-Aussenpolitik, Henry Kissinger, bei einer internationalen Tagung in Singapur.

Statt eines Regimewechsels sollte der Fokus auf Verhandlungen liegen, erklärte der ehemalige amerikanische Aussenminister auf dem «New Economy Forum». Ziel müsse ein Friedensvertrag sein, der die Ukraine als unabhängigen Staat «mit im Wesentlichen denselben Grenzen wie vor dem Krieg» erhält.

Eindringlich betonte Kissinger, dass es nach dem Ende des Konflikts eine globale Anstrengung geben müsse, Russland in ein europäisches Sicherheitssystem einzubinden, so, wie dies mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg geschehen sei.

Kissinger ging auch auf das Verhältnis der USA zu China ein und äusserte sich positiv über das Treffen der Präsidenten Joe Biden und Xi Jinping beim G-20-Gipfel in Indonesien. Dies sei der Beginn eines «Brückenbaus».

Es sei noch viel zu tun, um die Beziehungen zu verbessern. Sie seien wegen strittiger Themen wie Handel, Technologie, Taiwan und Menschenrechte auf den tiefsten Stand seit Jahrzehnten gesunken sind, so Kissinger.

«Es muss eine durchdachte Politik verfolgt werden, und es müssen offene Diskussionen stattfinden, aber die Tür ist zumindest geöffnet worden.»

Die 3 Top-Kommentare zu "Henry Kissinger warnt vor Regimewechsel in Moskau. Der Doyen der US-Aussenpolitik plädiert für Friedens-Verhandlungen mit Russland"
  • Easy7

    Zweifellos sind die Verhandlungen der Ausweg. Der Westen soll die Kriegstreiberei dringend stoppen. Die Ukr wollen unbedingt RU besiegen, die Russen werden nicht aufgeben, der Winter erschwert die Situation. Gleichzeitig zahlen die Europäer 4 fach für die Flüssiggas Lieferungen aus der USA, Unmut im EU wächst. Das neue US Gesetzt “Kampf gegen Inflation” ist auch sehr einseitig, pro USA. EU, Europa verlieren.. Man braucht dringend Frieden, Dialog mit RU, neutrale Ukraine, … neutrale Schweiz.

  • MiG-63

    Henry Kissinger hat seine Dissertation über den Wiener Kongress geschrieben (tolles Buch, sehr lesenswert). Diese Neuordnung Europas hat 99 Jahre gehalten. Er hat 1945 erlebt, dieses System hat 85 Jahre gehalten. Beiden gemeinsam: man hat den Erzfeind (1815 FR, 1945 DE) miteinbezogen und wiederaufgebaut. Dies war die Zeit grosser Staatsmänner. Außer Orban, Kissinger, Wagenknecht und Weidel sehe ich da im Westen niemanden weit und breit. Allen gemeinsam: alle weit weg von der Macht. Armes Europa.

  • veranous

    Menschen in RU (auch Weissrussland) haben ihre eigenen vier Wände, oft einen Garten (für die Selbstversorgung als Beistand oder zum Spass). Man ist auch frei, wenn es um Privates geht (fischen, jagen, feiern, Familie, Religion etc.). Beim "Impfen" hatte man die freie Wahl gelassen. Es gibt keinen Regimewechsel, wenn die Renten gesichert sind, die Kriminalität im Schach gehalten wird, die medizinische Versorgung funktioniert und Bildung&Kultur für jedermann in guter Qualität zur Verfügung steht.