Nemo, mit «The Code» der Schweizer Sieger des diesjährigen Eurovision Song Contest, scheint den Anlass noch immer nicht ganz überwunden zu haben. An die Stelle der Freude über seinen Sieg ist Frust über die Organisatoren getreten. Diese hätten zu wenig getan, um die Teilnehmer zu unterstützen, so der Künstler, der sich als nonbinär definiert, bei der BBC.

«Ich fühlte mich sehr allein», lässt sich Nemo zitieren, und er hoffe, dass für das nächste Jahr alles organisiert sei.

Damit spricht er die politische Kontroverse über die Teilnehmerin Israels an, die hinter den Kulissen für Aufruhr gesorgt hatte. Auf einige Kandidaten, darunter Nemo, wurde angeblich Druck ausgeübt, die Veranstaltung zu boykottieren. Die Europäische Rundfunkunion EBU, die den ESC ausrichtet, hat bereits publiziert, man werde bei künftigen Wettbewerben «mehr Klarheit und Schutz» für die Künstler bieten. Nemo fordert, man müsse auch den «mentalen Teil» des Wettbewerbs abdecken.

Was er damit genau meint und wie das aussehen soll, sagt der Bieler nicht. Vielleicht schwebt ihm eine Art persönliches Care-Team für jeden einzelnen Künstler vor.

Wobei unsicher ist, dass jeder Wettbewerbsteilnehmer «mental geschützt» werden will. Auch unter Sängern gibt es verschiedene Typen. Solche, die einfach eine gute Show bieten und Spass haben und darüber hinaus in Ruhe gelassen werden wollen – und dann eben auch Pflänzchen, die man hegen und pflegen muss.