Die Direktive ist klar: Dieses Jahr muss ein Superlativ werden, was die Temperaturen angeht. Schliesslich wurden wir lange genug gewarnt vor den Auswirkungen des Klimawandels, und nun müssen diese Prognosen auch eintreffen.

«SRF Meteo», das diese Botschaft eifrig verbreitet, kommt nun aber ordentlich ins Schwitzen. Wenn die Meteorologen bei der Wahrheit bleiben wollen, wird es immer schwieriger, die Behauptung aufrechtzuerhalten. Denn 2023 war nicht einmal im direkten Vergleich mit dem Vorjahr ein Ausreisser.

Bei «SRF Meteo» klingt es aktuell zunächst so:

«Der Sommer 2023 war gegenüber der klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990 im Norden gut 3,5 und im Süden rund 3 Grad zu warm.»

Damit wären die Panikprognosen, die uns vom Dach des Leutschenbachs stets verkündet werden, noch erfüllt. Aber im nächsten Satz folgt das Bekenntnis:

«Eindeutig wärmer war bis jetzt nur der ‹Jahrhundertsommer› 2003 und an den meisten Orten auch der Sommer 2022.»

Nanu? Der Sommer 2022? Also derjenige aus dem Vorjahr? Als uns die Temperaturen auf dem Bildschirm noch nicht in Tiefrot präsentiert wurden, kein «Club» zum Thema Wetter ausgestrahlt wurde und Rhodos nicht brannte? Da war es an den meisten Orten wärmer als in diesem Jahr?

Aber es kommt noch besser:

«In Bern und Luzern war es dieses Jahr nach 2003 der heisseste Sommer, zusammen mit dem Vorjahr – allerdings mit gehörigem Abstand zu 2003. Damals waren die drei Sommermonate nochmals gut 1 Grad wärmer.»

Zur Erinnerung: Im Rekordjahr 2003 kam Klima-Ikone Greta Thunberg gerade zur Welt. Und 2022, als es offenbar gleich heiss war wie dieses Jahr, liess uns «SRF Meteo» noch weitgehend in Ruhe mit der Missionierung im Namen der Hitze.

Aber dennoch herrscht nun offenbar ausgerechnet 2023 laut «SRF Meteo» ein absoluter Ausnahmezustand. Das erkläre, wer will.