In der EU ist ein Streit um weitgehend im Alleingang von der Kommission bestellte und jetzt überflüssige Covid-Impfdosen ausgebrochen. Nachdem Polen, Ungarn, Litauen und Bulgarien Kommissionschefin Ursula von der Leyen in einem offenen Brief aufgefordert hatten, mit dem US-Hersteller Pfizer einen neuen Deal auszuhandeln, hat sich der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski direkt an die Pharmafirma gewandt.

Er kritisierte das Angebot von Pfizer, einen Teil der vertraglich bestellten Dosen nicht zu produzieren, der EU aber dafür immer noch den halben Preis in Rechnung zu stellen. Dies sei kein «realistischer Vorschlag» und «kein humanitärer Ansatz», schrieb Niedzielski. Polen werde für nichts zahlen, was es nicht erhalte und was noch nicht einmal hergestellt würde. Die drei anderen osteuropäischen EU-Mitglieder haben sich der Forderung angeschlossen.

Die EU-Kommission hatte insgesamt 4,2 Milliarden Impfdosen bestellt – neun für jeden EU-Bürger. Tatsächlich wurde jedoch weniger als ein Viertel verimpft. Hunderte Millionen Dosen lagern in der EU und verfallen demnächst. Dennoch sollen 2023 und 2024 weitere Lieferungen eintreffen, für die es keinen Bedarf gibt. Nach den Worten von Niedzielski können sie noch nicht einmal an andere Staaten gespendet werden, da nirgendwo mehr Interesse an ihnen besteht.

Die meisten Covid-Impfdosen wurden bei Pfizer geordert, zu einem grossen Teil in einem undurchsichtigen Verfahren, bei dem von der Leyen per SMS von ihrem Handy aus mit Pfizer-CEO Albert Bourla direkt verhandelt hatte. Die Angelegenheit wird von mehreren EU-Gremien und von der belgischen Staatsanwaltschaft untersucht.

Ein Vorschlag der deutschen Oppositionspartei AfD, im Hinblick auf mögliche Impf-Nebenwirkungen die weitere Bezahlung auszusetzen, lässt sich vermutlich auch nicht umsetzen. Die EU hatte den Pharmafirmen vertraglich zugesichert, dass sie für schädliche Folgen ihres Impfstoffes nicht haften müssten. Dies würden die Mitgliedsstaaten übernehmen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Impf-Streit in der EU: Osteuropäer wollen nicht für Milliarden unbenötige Covid-Dosen zahlen"
  • Charlie Brown

    Die CH sollte sich Polen, Ungarn, Litauen und Bulgarien mit diesem Begehren anschliessen. Auch bei uns verrotten Genspritzen im Wert von 700 Mio (!) CHF, die keiner mehr will. Aber freilich hat unser BR, allen voran A. B., natürlich nicht die Eier, sich mit Pfizer und Moderna anzulegen. Vielmehr schwafelte er gestern an der PK von staatlich geförderter F&E neuer Medikamente gegen Covid und Begleiterkrankungen. Ich weigere mich dagegen, dass der Bund mit Steuergeldern die Pharmafia unterstützt.

  • maira

    Einfach unglaublich, wie sich Politikerinnen und Politiker von den Pharmafirmen über den Tisch haben ziehen lassen. Und natürlich soll das dann der Steuerzahler berappen. Schon die Idee, 9 Dosen pro Person zu bestellen, ist absurd, denn wenn es derart viele Impfungen braucht für einen Schutz, dann taugt diese garantiert nichts

  • beograd

    Was ist das für ein Unsinn? Diese Figur versucht erneut, die Schafherde zu täuschen. Was ein Vertrag ist , ist auch bekannt= man bestellt was und zahlt. Die Produktion basiert auf Bestellung. Ich bin mir 100% sicher, dass alles längst bezahlt ist, und die Rechnungen sauber sind. Die Amerikaner wissen was ein Profit ist, was Kapitalismus ist, wie man die EU auspressen kann und machen es brutal und nachhaltig. Worüber diese Frau spricht, ist nur das Gerede für die Schlafenden und Halb- Gläubigen.