Der Grat zwischen origineller Inszenierung und dem Verstoss gegen öffentlich-rechtliche Richtlinien ist schmal – vor allem, wenn das staatliche Fernsehen SRF ins Spiel kommt.
Dort ist Flavio Stucki angestellt. Weil ihm das Schaufenster des Senders zur Profilierung aber offenbar nicht genügt, inszeniert er sich unter dem Pseudonym «Thomas» auf dem chinesischen Sozialmedia-Kanal Tiktok. Dies tut er vor allem auch, um sich und seinen Arbeitgeber (SRF) zu bewerben – und vom etwas verstaubten Image zu emanzipieren.
Ironie des Schicksals: Ausgerechnet mit einer seiner meistbeachteten Aktionen hat «Thomas» nun gegen die SRF-Werberichtlinien verstossen. Auf dem Zürcher Sechseläutenplatz – einem der Hotspots der Generation Z – degustiert er im Fokus der Kameras einen Energiedrink: Er habe gehört, das Getränk enthalte «sehr viel Koffein» und sei vor dem Gym «recht gut». «Voll, voll», pflichtet ihm die junge Moderatorin bei, während sie «Thomas» eine Dose des Energydrinks zum Probieren reicht.
Das besagte Getränk ist in der Migros erhältlich. Und hier beginnt das Problem.
Die publizistischen Leitlinien verbieten es den SRF-Mitarbeitenden, dass sie Werbung machen. Dieses Verbot gilt auch für Stucki – der sich nun plötzlich mit dem harten Boden der Realität in seiner virtuellen Parallelwelt konfrontiert sieht.
Am Leutschenbach streuen sich die Verantwortlichen Asche aufs Haupt und nehmen den Influencer in die Pflicht.
Der Service-public-Anbieter habe den Fall mit seinem «Journalisten» besprochen; Stucki sei sich «seines Fehlers bewusst», schreibt SRF auf Anfrage des Tages-Anzeigers. Zudem habe Stucki die Löschung des entsprechenden Videos beantragt. Vorderhand war das Video von Flavio Stucki alias «Thomas» aber immer noch in der Werbebibliothek von Tiktok abrufbar.
Ob sich das ändern wird? Eher nicht. Denn was mittlerweile jedem Primarschüler gelehrt wird, müsste auch SRF und seinen influencenden Angestellten bewusst sein: Das Internet vergisst nicht. Nie!
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Noch kein einziger Verstoss, wenn sie den überhaupt vom Feigenblatt "Ombudsmann SRF" usw. angemahnt wurden hatte irgendeine Folge. Disziplinarmassnahme? Kündigung? Lohnkürzung?
Nein nichts dergleichen.
Das ist jetzt ein recht harmloses Vergehen! Das ässäräff ist zeitweise ja auch eine Endlos-Werbesendung, indem es sich nebst den lästigen Werbespots selber mit minutenlangen Ovationen zelebriert. Ältere Leute oder Familien, die den Sender offensichtlich vom Morgen bis am Abend schauen u über den Klee loben. Das sind eben die Geimpften, die Toleranten, die Genderaffinen, die Freunde der Gleichstellung u des Multikultis... Schlicht die Schlafschafe!
Für mich ist er ein „Journi“! Für einen Bekannten soll ich fragen: Hat dieser Stucki etwas mit dem Journalisten, Autor und ehemaligen WW-Chefredaktor Stucki oder mit dem früheren SVP-Regierungsrat Stucki zu tun? Ist er links, hat gelernt zu rechnen, will aber links bleiben?
Die Werbung für den Energiedrink ist weniger verlogen, als was der SRF sonst von sich gibt -- das ist also als besondere Ehrlichkeit zu bewerten.
Was soll denn in diesem Artikel - auch bei der Weltwoche - die DUMME GENDEREI: '...den SRF-Mitarbeitenden, ...`- statt 'MITARBEITERN'? Abstellen solchen Unsinn!
"Journalist", genau. Jeder, der die geschützte SRG-Werkstatt freiwillig verlässt, ist entweder verloren oder landet beim "Blick" oder als "Kommunikationsspezialist" im Bundeshaus, bevorzugt bei einem SP-Bundesrat. Unfreiwillig geht dort eh niemand.
Der neue Club-Moderator ging sogar einst zum Bund um nun wieder zum SRF zu kommen. Ja das sit dieses völlig unabhängige neutrale Angebot das wir unbedingt Zwangsfinanzieren müssen.